Welche Kameraeinstellungen eignen sich am besten für Kinderfotografie?

Die beste Kamera für Kinderfotos: Ein Ratgeber

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Mit dem ersten Kind erwacht in vielen Menschen die Leidenschaft für das Fotografieren. Plötzlich gibt es so viele unvergessliche Momente, die man für immer festhalten möchte. Schnell merkt man jedoch, dass das Handy zwar für schnelle Schnappschüsse taugt, die Ergebnisse aber oft nicht überzeugen, wenn man sie größer betrachtet oder in schwierigen Lichtsituationen wie im Wohnzimmer bei Dämmerung fotografiert. Der Wunsch nach „einer richtigen Kamera“ wird laut. Doch die Anforderungen sind hoch: Sie soll klein sein, auch bei wenig Licht nicht rauschen und diesen schönen unscharfen Hintergrund ermöglichen, den man vom Handy zwar per Software kennt, der aber mit echter Optik viel natürlicher aussieht. Eine kurze Recherche zeigt schnell: Dieser Wunsch kann kompliziert und teuer werden. Aber keine Sorge, wir geben dir hier ein paar entscheidende Tipps für den Einstieg in die Fotografie, die dir helfen, die richtige Wahl zu treffen.

Die wichtigste Kamera: Die, die du dabei hast

Der Markt für klassische Kompaktkameras ist in den letzten Jahren fast vollständig weggebrochen. Moderne Smartphones liefern heute oft erstaunlich gute Bilder und, was noch wichtiger ist, das Handy hat man immer dabei. Warum also noch eine zusätzliche, potenziell komplizierte und langsame Kamera mitnehmen? Das macht nur dann wirklich Sinn, wenn die dedizierte Kamera deutlich bessere Ergebnisse liefert als ein gutes Handy!

Für Familien ist die Größe ein entscheidender Faktor. Die Kamera muss klein genug sein, um in die Tasche am Kinderwagen, die Lenkradtasche am Fahrrad oder die Handtasche zu passen. Ist die Kamera zu groß und sperrig, bleibt sie zu oft zuhause liegen – und verpasst all die spontanen, wundervollen Momente. Eine Kamera mit einem APS-C Sensor ist daher für die meisten Familien eine ausgezeichnete Wahl. Sie bietet einen guten Kompromiss aus Bildqualität, Sensorgröße und Gehäusegröße. Dazu passen ein oder zwei gute, aber ebenfalls kleine Festbrennweiten, die leicht und unauffällig sind.

Welche Kamera ist die beste, um Kinder zu Fotografieren?
Die beste Kamera für Familien: Sony Alpha 6400 Die Sony Alpha 6400 hat einen extrem guten Autofokus für die Gesichtserkennung. Damit ist es viel einfacher, spielende Kinder (oder Haustiere) zu fotografieren.

Das A und O: Ein zuverlässiger Augen-Autofokus

Wenn man Kinder fotografiert, bewegen sie sich ständig. Sie rennen, springen, spielen – und das meist unvorhersehbar. Hier zeigt sich schnell, wie wichtig eine moderne Technik ist: Ein sehr guter Augen-Autofokus. Wenn du dich immer darauf verlassen kannst, dass die Kamera automatisch das Auge des Kindes scharf stellt, wird das Fotografieren enorm viel entspannter und einfacher. Du musst nicht ständig manuell nachfokussieren oder hoffen, dass der Fokus richtig sitzt, während dein Kind herumtollt. Statt mit der Technik zu kämpfen, kannst du dich auf den Moment, die Emotion und den Bildaufbau konzentrieren. Wie Stephan Wiesner treffend sagt: „Die beste Kamera nützt nichts, wenn man sie nicht dabei hat. Ein sehr guter Augen-Autofokus erlaubt scharfe Fotos auch bei spielenden Kindern.“

Objektive: Flexibilität oder der „Fotografen-Look“?

Bei einer Kamera mit wechselbaren Objektiven stehst du vor der Wahl: Möchtest du ein flexibles Zoom-Objektiv oder eine lichtstarke Festbrennweite verwenden? Ein Zoom-Objektiv wie ein 24-70mm (äquivalent an Vollformat) erlaubt es dir, sehr flexibel auf unterschiedliche Situationen und Abstände zu reagieren, ohne das Objektiv wechseln zu müssen. Das ist besonders praktisch, wenn sich die Szene schnell ändert oder du nicht nah genug herankommst.

Eine Festbrennweite hingegen hat eine feste Brennweite (daher der Name) und bietet oft eine bessere optische Qualität und vor allem eine höhere Lichtstärke. Eine hohe Lichtstärke, ausgedrückt durch eine kleine Blendenzahl (z. B. F1.4 oder F1.8), hat zwei entscheidende Vorteile für die Kinderfotografie: Erstens kannst du auch bei wenig Licht in Innenräumen oder am späten Nachmittag noch mit relativ kurzen Verschlusszeiten fotografieren, ohne die ISO-Empfindlichkeit extrem erhöhen zu müssen (was zu Bildrauschen führt). Zweitens ermöglicht eine hohe Lichtstärke eine geringere Schärfentiefe, wodurch du den Hintergrund wunderbar unscharf machen kannst (Bokeh-Effekt) und das Kind so vom Hintergrund freistellst. Dieser Look wird oft als besonders ästhetisch empfunden und lenkt den Blick auf das Wesentliche. Mittelfristig wirst du wahrscheinlich feststellen, dass du sowohl ein flexibles Zoom als auch ein oder zwei lichtstarke Festbrennweiten haben möchtest, um für verschiedene Situationen gerüstet zu sein.

Eine Empfehlung: Die Sony Alpha 6400

Basierend auf den Anforderungen an eine Familienkamera – klein, guter Autofokus, gute Bildqualität bei wenig Licht – ist die Sony Alpha 6400 eine oft empfohlene Kamera. Ihr größter Pluspunkt ist der bereits erwähnte, extrem gute Autofokus mit Gesichtserkennung und Augen-Autofokus. Das macht das Fotografieren von sich schnell bewegenden Kindern (oder auch Haustieren) deutlich einfacher. Du kannst dich darauf verlassen, dass der Fokus sitzt, selbst wenn du mit dem Kind sprichst oder Anweisungen gibst. Das Ergebnis sind mehr spontane, scharfe Aufnahmen und ein entspannteres Fotografie-Erlebnis. Das Fotografieren macht schlichtweg mehr Spass und ist weniger anstrengend.

Man muss jedoch auch die Nachteile der A6400 erwähnen: Der elektronische Sucher wird oft als nicht besonders gut beschrieben, und die Bedienung der Kamera gilt als verbesserungswürdig im Vergleich zu anderen Herstellern. Diese Kompromisse muss man für den herausragenden Autofokus in Kauf nehmen, wenn dieser die höchste Priorität hat.

Der Sensor der Sony A6400 ist mit 24 Megapixeln sehr gut und liefert einen hohen Dynamikumfang (Fähigkeit, Details sowohl in hellen als auch in dunklen Bereichen eines Bildes zu erfassen) und niedriges ISO-Rauschen. Ein weiterer Vorteil des Sony E-Mount Systems ist die große Auswahl an Objektiven, sowohl von Sony selbst als auch von vielen Drittherstellern wie Sigma und Tamron, die oft innovative und preislich attraktive Optionen anbieten.

Welche Objektive passen dazu?

Für den Einstieg an einer APS-C Kamera wie der Sony A6400 (oder auch Kameras von Fujifilm, Canon M, etc.) ist eine Festbrennweite mit einer Brennweite um 30-35mm (was einem 45-52mm Objektiv an einer Vollformatkamera entspricht) eine ausgezeichnete Wahl. Diese Brennweite liegt nahe am natürlichen Blickwinkel des menschlichen Auges und eignet sich hervorragend für Porträts, aber auch für Aufnahmen des Kindes in seiner Umgebung.

Ein spezifisches Objektiv, das oft empfohlen wird, ist das Sigma 30mm F/1.4 DC DN | Contemporary. Es ist zwar schon etwas älter, aber optisch immer noch sehr gut. Seine hohe Lichtstärke von F1.4 ist ideal für Aufnahmen bei wenig Licht und um den Hintergrund stark unscharf zu bekommen. Es ist relativ leicht und kompakt. Alternativen gibt es viele, darunter verschiedene 35mm Objektive (für APS-C) oder 50mm Objektive (für Vollformat). Bei Vollformat-Kameras ist oft ein 50mm F1.8 Objektiv ein guter Kompromiss – deutlich preisgünstiger als die F1.4 oder F1.2 Versionen, aber immer noch lichtstark genug für die meisten privaten Anwendungen und um den Hintergrund schön unscharf zu gestalten.

Wenn du mehr Flexibilität suchst und nicht ständig das Objektiv wechseln möchtest, ist ein lichtstarkes Zoom-Objektiv für APS-C eine Überlegung wert. Das Tamron 17-70mm F/2.8 Di III-A VC RXD ist hier ein echter „Game Changer“. Sein Zoombereich von 17-70mm entspricht etwa einem 24-105mm Objektiv an einer Vollformatkamera – ein sehr vielseitiger Bereich, der von Weitwinkel für Gruppenfotos oder Aufnahmen in engen Räumen bis hin zu leichtem Tele für Porträts reicht. Die durchgängige Lichtstärke von F2.8 ist für ein Zoomobjektiv dieser Art bemerkenswert und hilft, den kleineren Sensor der APS-C Kamera in Bezug auf Rauschen und Freistellung ein Stück weit auszugleichen. Das Objektiv ist relativ klein, leicht und oft günstiger als vergleichbare Zoomobjektive für Vollformat.

Es gibt zwar Alternativen mit ähnlichen Zoombereichen von anderen Herstellern, aber oft sind diese deutlich lichtschwächer. Zum Beispiel klingt ein 18-150mm Objektiv auf dem Papier nach viel Zoom, hat aber oft eine Lichtstärke, die zwei Blendenstufen oder mehr unter F2.8 liegt. Das bedeutet, dass du bei gleichem Licht die ISO-Empfindlichkeit deutlich stärker erhöhen musst (mehr Rauschen) und es viel schwieriger ist, den Hintergrund unscharf zu bekommen. Auch ein 18-120mm F4.0 ist zwar flexibel im Zoombereich, aber eine ganze Blende lichtschwächer als das Tamron F2.8. Dieser Unterschied ist bei vielen Fotos sichtbar und bedeutet zum Beispiel, dass du bei gleicher Belichtungszeit ISO 6400 statt ISO 3200 verwenden müsstest, was zu mehr Rauschen führt.

Welche Brennweite für Familienfotos?
Festbrennweite 35mm oder 50mm Die Objektive sollten lichtstark sein, da du in der ungestellten Familienfotografie ja mit dem Licht arbeitest, das vorhanden ist und gerade innen ist es oft dunkel.

Vergleich der empfohlenen APS-C Objektive

ObjektivTypBrennweitenbereich (äquiv. KB)LichtstärkeVorteileNachteile/EinschränkungenIdeal für
Sigma 30mm F/1.4 DC DNFestbrennweiteca. 45mmF1.4Sehr lichtstark, exzellentes Bokeh, gute Bildqualität, relativ kompaktFeste Brennweite (kein Zoom), ggf. älteres Design/AFPorträts, Aufnahmen bei wenig Licht, Freistellung des Kindes
Tamron 17-70mm F/2.8 Di III-A VC RXDZoomca. 25.5-105mmF2.8 (durchgängig)Sehr flexibler Zoombereich, durchgängig gute Lichtstärke, optischer Stabilisator (VC), relativ kompakt für den BereichWeniger extrem lichtstark als F1.4 Festbrennweiten, weniger starkes Bokeh als F1.4Allround-Einsatz, Reisen, Situationen mit wechselnden Abständen

Das Foto macht der Zeigefinger!

Vielleicht die wichtigste Botschaft für Fotografie-Einsteiger, insbesondere in der Familienfotografie: Das Foto macht letztlich immer noch der Fotograf, oder wie es im Text so schön heißt, der Zeigefinger, und nicht nur die Kamera. Familienfotos leben von Emotionen, von eingefangenen Momenten der Freude, der Konzentration, des Staunens. Erinnerungen an diese besonderen Augenblicke kannst du oft mit jeder Kamera und jedem Objektiv einfangen. Es stört häufig nicht, wenn die Fotos mal leicht unscharf, verwackelt oder verrauscht sind – die Emotion zählt. Statt sich zu viele Gedanken über die perfekte Ausrüstung zu machen, solltest du vor allem eines tun: Viel fotografieren! Übung macht den Meister.

Eine interessante Alternative zu den oben vorgestellten Kameras mit Wechselobjektiven kann die Reduktion auf das Wesentliche sein. Kameras wie die Fujifilm X100V (oder neuere Modelle der Serie) haben ein fest eingebautes Objektiv (oft ein 23mm F2.0, entsprechend ca. 35mm an Vollformat). Sie können nicht zoomen, haben oft einen moderaten Autofokus und das Objektiv ist nicht extrem lichtstark. Aber diese Kameras machen extrem viel Spass! Sie sind kompakt, haben ein schönes Design und verleiten den Fotografen dazu, kreativer zu werden, sich mehr auf den Bildausschnitt und den Moment zu konzentrieren, anstatt sich hinter Zoom und Technik zu verstecken. Mit den integrierten Filmsimulationen von Fujifilm kannst du direkt wunderschöne Looks erzielen, zum Beispiel tolle Schwarz-Weiss-Fotos. Die X100-Kameras üben seit Jahren eine starke Faszination aus und sind definitiv einen Blick wert, wenn du einen anderen, vielleicht minimalistischeren Ansatz verfolgen möchtest.

Wichtige Kameraeinstellungen für Kinderfotografie

Kinder sind ständig in Bewegung – sie rennen, springen, spielen. Diese Energie einzufangen, erfordert ein paar spezifische Einstellungen an deiner Kamera, egal für welches Modell du dich entscheidest. Hier sind einige Techniken, die dir helfen, diese flüchtigen Momente festzuhalten:

1. Eine schnelle Verschlusszeit verwenden: Dies ist die erste Regel, um actionreiche Aufnahmen scharf zu bekommen. Eine schnelle Verschlusszeit friert die Bewegung ein und verhindert unscharfe Bilder. Da Kinder sich schnell und oft unvorhersehbar bewegen, versuche, mit einer Verschlusszeit von 1/500 Sekunde oder noch besser 1/1000 Sekunde oder schneller zu fotografieren. Stelle deine Kamera dazu am besten auf den Modus Blendenautomatik (S oder Tv – Time value) und wähle dort die Verschlusszeit. Die Kamera wählt dann die passende Blende und ISO.

2. Serienaufnahme-Modus nutzen: Aktiviere den Serienaufnahme-Modus (auch Burst-Modus genannt). Dies ermöglicht es dir, mehrere Fotos hintereinander aufzunehmen, indem du den Auslöser gedrückt hältst. Das erhöht deine Chancen erheblich, genau den einen perfekten Moment einzufangen – sei es ein bestimmter Gesichtsausdruck oder eine dynamische Pose. Dieser Modus wird oft durch gestapelte Rechtecke symbolisiert.

3. Autofokus-Tracking (AF-C) ausprobieren: Stelle deinen Autofokus auf den kontinuierlichen Modus (AF-C bei Sony/Nikon, AI Servo AF bei Canon). In diesem Modus verfolgt die Kamera das von dir anvisierte Motiv, solange du den Auslöser halb gedrückt hältst. Sobald du den Fokus auf deinem Kind hast, hält die Kamera den Fokus nach, während es sich bewegt. In Kombination mit einem guten Augen-Autofokus ist das extrem effektiv.

4. Blende für die Schärfentiefe anpassen: Wenn du Action fotografierst, möchtest du oft, dass dein Kind als Hauptmotiv scharf ist, aber der Hintergrund vielleicht etwas unruhig oder ablenkend ist. Eine Blende um f/5.6 oder f/8 bietet eine ausreichende Schärfentiefe, um das gesamte Kind scharf zu halten, auch wenn es sich leicht nach vorne oder hinten bewegt. Wenn du den Hintergrund stärker unscharf machen möchtest, wähle eine kleinere Blendenzahl (z. B. F2.8 oder F1.4), aber sei dir bewusst, dass dann die Schärfentiefe sehr gering ist und du präzise fokussieren musst.

5. Keine Angst vor höherer ISO: Um bei wenig Licht (z. B. drinnen) eine schnelle Verschlusszeit zu ermöglichen, musst du oft die ISO-Empfindlichkeit erhöhen. Moderne Kameras liefern auch bei ISO 800, 1600 oder sogar 3200 noch sehr gute Ergebnisse mit akzeptablem Rauschen. Beginne vielleicht bei ISO 800 und erhöhe den Wert, wenn du keine ausreichend schnelle Verschlusszeit erreichst. Bedenke, dass sehr hohe ISO-Werte zu sichtbarem Bildrauschen führen können, hier ist ein Kompromiss gefragt.

6. Auf den Ort des Geschehens vorfokussieren: Wenn du weißt, wo die Action stattfinden wird – zum Beispiel am Ende einer Rutsche, an einer Schaukel oder an einer bestimmten Stelle beim Spielen – fokussiere bereits auf diesen Punkt, bevor das Kind dort ankommt. Stelle die Kamera auf manuellen Fokus oder nutze den Einzelfokus (AF-S), fokussiere auf den Punkt und warte, bis dein Kind in den Schärfebereich kommt, um auszulösen. Das ist hilfreich, wenn der Autofokus Schwierigkeiten hat, das sich nähernde Kind schnell zu erfassen.

7. Die Drittel-Regel anwenden: Für einen ansprechenderen Bildaufbau stelle dir vor, dein Bild ist durch zwei horizontale und zwei vertikale Linien in neun gleich große Felder unterteilt (wie bei einem Tic-Tac-Toe-Feld). Platziere dein Kind oder wichtige Bildelemente entlang dieser Linien oder an ihren Schnittpunkten. Das wirkt oft dynamischer als eine zentrierte Platzierung.

8. Auf Ausdrücke konzentrieren: Technische Perfektion ist wichtig, aber die Seele des Familienfotos liegt in den Emotionen. Konzentriere dich darauf, den Gesichtsausdruck deines Kindes einzufangen – die tiefe Konzentration beim Bauen, die pure Freude beim Lachen, den neugierigen Blick. Diese Momente erzählen die Geschichte viel besser als ein technisch perfektes, aber ausdrucksloses Bild.

Welche Kamera ist die beste, um Kinder zu Fotografieren?
Die beste Kamera für Familien: Sony Alpha 6400 Die Sony Alpha 6400 hat einen extrem guten Autofokus für die Gesichtserkennung. Damit ist es viel einfacher, spielende Kinder (oder Haustiere) zu fotografieren.

9. Experimentiere mit Mitziehern (Panning): Eine fortgeschrittene Technik, die zu einzigartigen Ergebnissen führen kann. Beim Panning bewegst du die Kamera synchron mit dem sich bewegenden Kind, während du auslöst. Stelle dazu eine etwas langsamere Verschlusszeit ein (z. B. 1/30 Sekunde). Das Ergebnis ist ein scharfes Kind vor einem unscharfen, verwischten Hintergrund, der Bewegung suggeriert. Das erfordert etwas Übung, kann aber sehr dynamische Bilder erzeugen.

10. Üben, üben, üben: Fotografie ist eine Fähigkeit, die sich mit der Zeit entwickelt. Sei nicht entmutigt, wenn nicht jedes Foto perfekt ist. Sei geduldig mit dir und deinen kleinen Motiven. Das Wichtigste ist, Spaß am Prozess zu haben und Erinnerungen festzuhalten.

Ein kleiner Tipp am Rande: Der Kameragurt

Auch wenn es nicht technisch ist, kann ein guter Kameragurt einen großen Unterschied machen. Ein breiter, weicher Stoffgurt ist angenehmer am Hals und auf der Schulter, besonders wenn du die Kamera lange trägst. Das hilft, Rücken- und Schulterschmerzen zu vermeiden. Manche Fotografen nutzen einen Stoffgurt auch, um die Kamera beim Filmen etwas zu stabilisieren. Es ist ein kleines Detail, aber Komfort kann dazu beitragen, dass du die Kamera öfter dabei hast und somit mehr fotografierst.

Häufig gestellte Fragen zur Kinderfotografie

F: Ist mein Smartphone nicht gut genug für Kinderfotos?
A: Smartphones sind großartig für Schnappschüsse und teilen in sozialen Medien. Für größere Abzüge, Fotos bei schwierigem Licht (wenig Licht drinnen) oder um einen wirklich unscharfen Hintergrund zu erzielen, stoßen sie aber schnell an ihre Grenzen. Eine dedizierte Kamera mit größerem Sensor und lichtstarken Objektiven bietet hier deutlich mehr Potenzial und Qualität.

F: Warum wird oft eine APS-C Kamera für Familien empfohlen?
A: APS-C Kameras bieten einen exzellenten Kompromiss. Sie haben einen größeren Sensor als Kompaktkameras oder Smartphones, was zu besserer Bildqualität, weniger Rauschen bei höherer ISO und mehr Potenzial für geringe Schärfentiefe führt. Gleichzeitig sind die Kameras und Objektive oft kleiner, leichter und günstiger als bei Vollformat-Systemen, was sie für den Familienalltag praktischer macht.

F: Ist die Sony A6400 die einzig gute Kamera für Kinder?
A: Nein, es gibt auch andere gute Kameras. Die A6400 wird oft wegen ihres besonders leistungsstarken Augen-Autofokus hervorgehoben, der bei sich bewegenden Kindern sehr hilfreich ist. Andere Kameras von Fujifilm, Canon oder Nikon können ebenfalls sehr gut sein, achte hier ebenfalls auf einen schnellen und zuverlässigen Autofokus, idealerweise mit Gesichts- oder Augenerkennung.

F: Soll ich mir zuerst eine Festbrennweite oder ein Zoom kaufen?
A: Das hängt von deinen Prioritäten ab. Eine lichtstarke Festbrennweite (wie das Sigma 30mm F1.4) ist ideal für schöne Porträts mit unscharfem Hintergrund und für Aufnahmen bei wenig Licht. Ein flexibles Zoom (wie das Tamron 17-70mm F2.8) ist praktischer, wenn du vielseitig sein möchtest und den Abstand zum Kind nicht leicht ändern kannst. Viele Fotografen haben mittelfristig beides, um für verschiedene Situationen gerüstet zu sein. Für den Anfang ist oft ein gutes Zoom vielseitiger, aber eine lichtstarke Festbrennweite kann einen besonderen Look liefern.

F: Welche Kameraeinstellungen sind für spielende Kinder am wichtigsten?
A: Die wichtigsten Einstellungen sind eine schnelle Verschlusszeit (um die Bewegung einzufrieren), der Serienaufnahme-Modus (um den besten Moment zu erwischen) und ein kontinuierlicher Autofokus-Modus (AF-C) mit Augen-Autofokus (um das Kind scharf zu halten, während es sich bewegt). Auch das Management der ISO-Empfindlichkeit ist wichtig, um bei wenig Licht noch schnelle Verschlusszeiten zu ermöglichen.

Fazit

Die Suche nach der „besten Kamera“ für Kinderfotos kann überwältigend sein, aber es gibt hervorragende Optionen, die den Spagat zwischen Handlichkeit, Leistung und Preis schaffen. Eine APS-C Kamera mit einem sehr guten Augen-Autofokus, ergänzt durch eine lichtstarke Festbrennweite oder ein flexibles, lichtstarkes Zoom, ist für die meisten Familien eine ideale Lösung. Doch vergiss bei aller Technik nicht: Die schönsten Familienfotos entstehen aus dem Moment, der Emotion und der Bereitschaft, einfach auf den Auslöser zu drücken. Nimm die Kamera mit, übe die Einstellungen und konzentriere dich darauf, die wundervollen Augenblicke deiner Kinder festzuhalten. Denn am Ende zählt nicht die Kamera, sondern die Erinnerung.

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Andenmatten Soltermann

Hallo! Ich bin Andenmatten Soltermann, ein Schweizer Fotograf, der leidenschaftlich die Essenz der Welt durch seine Linse einfängt. Geboren und aufgewachsen in den majestätischen Schweizer Alpen, haben die deutsche Sprache und atemberaubende Landschaften meine kreative Vision geprägt. Meine Liebe zur Fotografie begann mit einer alten analogen Kamera, und seitdem widme ich mein Leben der Kunst, visuelle Geschichten zu erzählen, die berühren und verbinden.In meinem Blog teile ich praktische Tipps, Techniken und Erfahrungen, um dir zu helfen, deine fotografischen Fähigkeiten zu verbessern – egal, ob du ein neugieriger Anfänger oder ein erfahrener Profi bist. Von der Beherrschung des natürlichen Lichts bis hin zu Ratschlägen für wirkungsvolle Bildkompositionen ist es mein Ziel, dich zu inspirieren, die Welt mit neuen Augen zu sehen. Mein Ansatz verbindet Technik mit Leidenschaft, immer auf der Suche nach dem Funken, der ein Foto unvergesslich macht.Wenn ich nicht hinter der Kamera stehe, findest du mich auf Bergpfaden, auf Reisen nach neuen Perspektiven oder beim Genießen der Schweizer Traditionen, die mir so am Herzen liegen. Begleite mich auf dieser visuellen Reise und entdecke, wie Fotografie die Art und Weise, wie du die Welt siehst, verändern kann.

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