Jedes Unternehmen, Start-Up oder Produkt benötigt in der Regel irgendeine Form von Logo. Ein Signet, das den Kern der Marke perfekt visualisiert, einen roten Faden im Rest des Brandings setzt, schnell erkennbar ist und natürlich die gewinnbringende Geschäftsidee kommunikativ ins Rollen bringt. Oder wird dieser Ansatz komplett überbewertet? Beim Recherchieren des potenziellen Logo Designs fällt schnell auf, dass die Kosten von Anbietern einerseits sehr günstig (ab 5 €) und andererseits sehr teuer (bis 1 Million oder höher) sein können. Vom DIY-Design bis hin zur Zusammenarbeit mit einem/r Grafikdesigner*in oder einer Agentur können die Kosten für ein Logo stark variieren. Aber warum besitzen Logo Designs eine so breite Polarität in der Preisspanne? Die Wahrheit ist, es gibt so viele Variablen, die Einfluss darauf haben, wie viel man für ein Logo Design zahlt.

Bevor wir in das komplexe Thema Logopreise eintauchen, machen wir einen Schritt zurück, um herauszufinden, wie man ein Logo in allen Kanälen und Plattformen verwendet. Wird das Logo nur digital eingesetzt oder ist geplant, es im Retail auf großen Verkaufswänden einzusetzen? Generell gilt: Um sich als Logo zu bezeichnen, muss die Grafik mehrere Bedingungen erfüllen. Sie muss eine Vektorgrafik sein, die ohne Qualitätsverlust auf jede beliebige Größe aufgezogen werden kann. Sie muss die Kernaussage der Marke vermitteln, selbst wenn es auf die Größe eines Stempels oder eines App-Symbols verkleinert wird (d.h. nicht zu kleinteilig sein). Weiterhin muss sie für den Einsatz einer Vielzahl von Medien geeignet sein (Print, Digital, etc.) und absolut einzigartig sein – es gibt keine anderen Marken, die dieselbe Grafik verwenden. Wenn eine Grafik eine dieser Anforderungen nicht einhält, wird sie nicht nach professionellen Richtlinien erstellt und kann daher nicht als echtes Logo angesehen werden. Es ist also mit vielen Risiken verbunden, da das Logo das sichtbarste Element der Marke ist. Es steht im Mittelpunkt der gesamten Markenkommunikation.
Warum variieren die Kosten für ein Logo Design so stark?
Wenn zwei Logos von zwei verschiedenen Anbietern nur simple Grafiken sind, warum dann dieser Preisunterschied? Oberflächlich betrachtet scheint ein Logo-Design so einfach zu sein, dass es nicht so viel Zeit in Anspruch nehmen kann. Oder? Der Clou dahinter: das visuelle Gestalten des Logos nimmt für die meisten Designer*innen nicht viel Zeit in Anspruch. Aber es braucht viel Hintergrundrecherche, extrem viele Ideenansätze und alternative Logo Designs, um zu dem finalen Entwurf zu gelangen. Der Prozess des Logo Designs ist keine schnelle Minuten-Aufgabe, daher braucht ein professionelles Logo mehr Zeit und mehr Geld. Und zur Antwort der Frage zu kommen: es handelt sich bei den zwei Logos nicht um ein und dasselbe. Der iterativer Prozess, der verwendet wird, um zu diesen Logos zu gelangen, ist unterschiedlich. Inhaltliche Designforschung ist der erste Schritt in der Logoentwicklung. Dies ist wichtig, da Logos idealerweise nicht für sich alleine stehen – man muss herausfinden, wie die Marke im Vergleich zur Konkurrenz aussieht und wie sie sich am besten abheben kann. Wird dies nicht gemacht, ist das Ergebnis wahrscheinlich unzureichend und floppt im Vergleich zum Rest. Eine professionelle Logoentwicklung benötigt Zeit, um die Vision und den Geschmack der Gründer*innen zu verstehen. Der/die Designer*in recherchiert nach Moods und Ideen und teilt diese mit den Unternehmer*innen, um sicherzustellen, dass sie dieselben Vorstellungen teilen. Hier wird klar, dass im High-End-Designprozess viel mehr beachtet wird als im Low-End-Design. Mit einem Low-Budget-Logo erhalten Sie ein (im Idealfall gutes) Logo. Mehr nicht.
Faktoren, die den Preis eines Logo Designs beeinflussen
Die Kosten für ein Logo Design sind von einer Vielzahl von Faktoren abhängig. Das macht den Markt zunächst scheinbar undurchsichtig, doch bei genauerer Betrachtung lassen sich klare Treiber für die Preisunterschiede identifizieren:
- Erstellungsmethode: Ob Sie das Logo selbst erstellen (DIY), eine Vorlage anpassen, einen Online-Generator nutzen, Crowdsourcing betreiben, einen Freelancer beauftragen oder eine Design-Agentur engagieren, hat den größten Einfluss auf den Grundpreis.
- Niveau und Erfahrung des Anbieters: Ein Amateur-Designer wird in der Regel weniger verlangen als ein erfahrener Senior-Designer oder eine etablierte Agentur. Mit steigendem Erfahrungsgrad steigen oft auch die Qualität des Prozesses, die Kreativität, die technische Umsetzung und die strategische Beratung.
- Umfang des Projekts: Benötigen Sie wirklich nur das Logo als einzelne Datei? Oder benötigen Sie zusätzliche Logo-Variationen, ein neues Farb- und Schriftsystem, Illustrationen und Muster sowie einen Marken-Styleguide? Ein umfassendes Markenpaket ist deutlich teurer als ein reines Logo-Design.
- Anzahl der Korrekturschleifen und Konzepte: Wie viele Designvorschläge erhalten Sie? Wie viele Überarbeitungsrunden sind im Preis inbegriffen? Ein Prozess mit mehreren Konzepten und Iterationen ist zeitaufwändiger und damit teurer. Auch die Bereitstellung offener, bearbeitbarer Dateien in verschiedenen Formaten ist oft Teil hochwertiger Pakete.
- Nutzungslizenzierung: Dies ist ein entscheidender, oft übersehener Faktor. Wer besitzt die Rechte am Logo? Wo und wie darf das Logo verwendet werden? Regionale, nationale oder internationale Nutzung, die Verwendung in Print, Digital, Fernsehen oder auf Produkten sowie die Größe des Publikums beeinflussen die Lizenzkosten erheblich.
Die verschiedenen Wege zum Logo und ihre Kosten
Es gibt verschiedene Wege, um zu einem Logo zu gelangen, jeder mit unterschiedlichen Kosten, Risiken und potenziellen Ergebnissen:
1. Do-It-Yourself (DIY)
Wenn Sie ein sehr geringes Budget haben, erscheint es verlockend, das Logo selbst zu erstellen. Die einzigen aber größten Kosten liegen hierbei in der eigenen Zeit und den Kosten für Design-Software. Programme wie Adobe Illustrator, Sketch, Vectr oder Canva (oft als Abonnement ab ca. 10 € bis 200 € pro Monat/Jahr) sind notwendig. Das Design selbst zu entwickeln, das zur Marke passt und kanalübergreifend verwendet werden kann, ist jedoch eine große Herausforderung, besonders ohne Vorkenntnisse im Grafikdesign. Das Risiko, ein schlechtes, unbrauchbares oder technisch fehlerhaftes Logo zu entwerfen (z.B. keine Vektorgrafik, schlechte Skalierbarkeit), ist extrem hoch. Ein schlecht gestaltetes Logo kann potenzielle Kunden abschrecken und signalisieren, dass ein Unternehmen nicht ernst zu nehmen ist.
2. Logovorlage kaufen und anpassen
Fertige Vorlagen reduzieren den Aufwand. Sie kaufen eine vorgefertigte Grafik und passen Farben, Text und eventuell kleine Elemente an. Viele Vorlagen sind mit Adobe Illustrator kompatibel, was wiederum Softwarekosten bedeutet. Websites wie Creative Market, Adobe Spark oder GraphicRiver bieten solche Vorlagen an. Die Kosten liegen je nach Website, Vorlage und Lizenzoptionen bei ca. 20 € bis 2000 € für umfassendere Pakete. Der Nachteil ist, dass andere Marken dieselbe Vorlage verwenden könnten, was die Einzigartigkeit Ihrer Marke beeinträchtigt.
3. Online-Logo-Generator
Online-Generatoren sind oft die günstigste Option. Sie geben grundlegende Informationen und Präferenzen ein, und der Generator erstellt verschiedene Vorschläge. Oft zahlen Sie nur für den Download der Logodaten. Die Nutzung des Dienstes selbst kann kostenlos sein. Ein Generator kann schnell viele Variationen liefern, aber die Qualität und Originalität der Designs kann stark variieren. Auch hier besteht das Risiko, dass das Ergebnis generisch wirkt oder technische Mängel aufweist.

4. Crowdsourcing
Beim Crowdsourcing schreiben Sie einen Design-Wettbewerb aus. Sie veröffentlichen ein Briefing und das Budget, das Sie bereit sind zu zahlen. Designer*innen aus einer Community reichen dann ihre Entwürfe ein, und Sie wählen den besten aus. Bekannte Plattformen sind 99designs, DesignCrowd oder Fiverr. Die Kosten liegen im Bereich des von Ihnen gesetzten Budgets, können aber je nach Plattform und Anzahl der erwarteten Einreichungen variieren. Sie erhalten viele Optionen, haben aber weniger direkten Einfluss auf den Prozess und die strategische Entwicklung wie bei einer individuellen Beauftragung.
5. Freelancer*in
Die Zusammenarbeit mit einem/r Freelancer*in ermöglicht die direkte Arbeit mit einem Experten. Der/die Freelancer*in analysiert das Briefing genau und entwickelt individuelle Konzepte. Die Kosten für einen Freelancer können stark variieren, abhängig von deren Erfahrung, Spezialisierung und Abrechnungsmodell (Stunden- oder Projektbasis). Die Spanne liegt oft zwischen 250 € und 2.500 € für ein individuelles Logo. Ein erfahrener Freelancer liefert in der Regel ein professionelles, maßgeschneidertes Ergebnis, auch wenn der Prozess und die Kosten weniger strukturiert sein können als bei einer Agentur. Plattformen wie Dribbble, Fiverr oder Upwork helfen bei der Suche nach Freelancern.
6. Design-Agentur
Eine Design-Agentur bietet oft den umfassendsten Service, der über das reine Logo-Design hinausgeht und ganze Markensysteme entwickeln kann. Agenturen verlangen in der Regel mehr als 3.500 € für ein Logo-Design, wobei umfassende Branding-Projekte schnell 20.000 € und mehr erreichen können. Agenturen bieten einen strukturierten Prozess, strategische Beratung und ein Team von Experten. Sie betrachten das Logo als Teil eines ganzheitlichen Kommunikationssystems und liefern oft umfangreiche Styleguides. Dies ist die teuerste Option, bietet aber in der Regel die höchste Qualität, strategische Tiefe und einen reibungslosen Ablauf, besonders für größere oder komplexere Marken.
Vergleich der Optionen
Methode | Kosten (ca.) | Risiko für Qualität | Einzigartigkeit | Prozess | Benötigte Vorkenntnisse (Nutzer) |
---|---|---|---|---|---|
Do-It-Yourself | Zeit + Softwarekosten (10€ - 200€ mtl./jährl.) | Sehr hoch (technisch & gestalterisch) | Hoch (wenn gut gemacht) | Eigenverantwortlich, zeitaufwändig | Hoch (Designsoftware) |
Logovorlage | 20€ - 2000€ | Mittel (Anpassung nötig) | Gering (andere nutzen selbe Vorlage) | Schnell, einfache Anpassung | Mittel (Designsoftware) |
Online-Generator | Gering (oft nur Downloadkosten) | Hoch (Qualität variiert stark) | Gering (basiert auf Datenbanken) | Schnell, automatisiert | Gering |
Crowdsourcing | Budget des Auftraggebers | Mittel (Qualität der Einreichungen variiert) | Hoch (individuelle Entwürfe) | Wettbewerbsbasiert, viele Optionen | Mittel (Briefing erstellen) |
Freelancer*in | 250€ - 2.500€ | Gering (abhängig vom Designer) | Hoch (individuell) | Direkte Zusammenarbeit, flexibel | Gering bis Mittel (Briefing & Feedback) |
Design-Agentur | > 3.500€ (oft > 20.000€) | Sehr gering (professioneller Prozess) | Sehr hoch (individuell & strategisch) | Strukturiert, umfassend, strategisch | Gering (Briefing & Abstimmung) |
Die Bedeutung von Nutzungslizenzen
Ein weiterer Faktor, der den Preis eines Logos definiert, sind Nutzungslizenzen. Diese bestimmen, wie und wo das Logo der Marke verwendet und veröffentlicht werden darf. Der/die Eigentümer*in des urheberrechtlich geschützten Logos (oft der Designer oder die Agentur, bis die Rechte übertragen werden) kann entscheiden, unter welchen Bedingungen das Werk verwendet werden darf und somit den Preis entsprechend anpassen. Fragen wie:
- Darf das Logo nur in Print oder auch online, im Fernsehen oder auf materiellen Produkten verwendet werden?
- Wird es regional, national oder international genutzt?
- Wie groß ist das Publikum, das das Logo zu sehen bekommt?
All diese Aspekte beeinflussen den Wert der Lizenz. Ein Logo für ein kleines lokales Geschäft benötigt andere Lizenzen als das Logo eines globalen Konzerns, das auf Millionen von Produkten weltweit erscheint. Klären Sie immer genau, welche Nutzungsrechte Sie mit dem Kauf des Logos erwerben, um spätere rechtliche Probleme oder zusätzliche Kosten zu vermeiden.
Ein warnendes Beispiel aus der Praxis
Die Bedeutung eines technisch einwandfreien und professionell erstellten Logos wird oft unterschätzt, bis Probleme auftreten. Ein Bekannter beispielsweise beauftragte vor Jahren für sein neu gegründetes Unternehmen einen Freund, der „ein bisschen Photoshop konnte“, mit der Erstellung seines Logos, um Geld zu sparen. Das Ergebnis sah auf dem Bildschirm zunächst gut aus. Doch als es um die praktische Anwendung ging, zeigten sich schnell gravierende Mängel. Die Farben sahen beim Drucken oder in Office-Dokumenten völlig anders und grell aus. Das Logo konnte nicht vergrößert werden, ohne total verpixelt zu wirken – Plakate oder Türschilder waren ausgeschlossen. Dieses Logo, das eigentlich die Marke repräsentieren sollte, erwies sich für den Großteil des notwendigen Papierkrams und Marketings als unbrauchbar. Nach viel Zeit und Nerven, die in den Versuch investiert wurden, das Logo doch irgendwie nutzbar zu machen, musste letztendlich doch eine professionelle Werbeagentur beauftragt werden, die ein technisch korrektes und vielseitig einsetzbares Logo erstellte. Dieses Beispiel zeigt deutlich, dass das Sparen am falschen Ende langfristig teurer werden kann.
Häufig gestellte Fragen zu Logo-Kosten
Hier beantworten wir einige der häufigsten Fragen, die sich im Zusammenhang mit den Kosten für Logo Designs ergeben:
Was sind die technischen Anforderungen an ein professionelles Logo?
Ein professionelles Logo muss in erster Linie eine Vektorgrafik sein, verlustfrei skalierbar, für verschiedene Medien geeignet (Print, Digital), einzigartig und in der Lage, die Kernaussage der Marke auch in kleiner Größe zu vermitteln.

Warum ist Recherche im Logo-Design-Prozess so wichtig?
Recherche hilft dabei, die Marke, die Zielgruppe und die Konkurrenz zu verstehen. Nur so kann ein Logo entwickelt werden, das sich abhebt, die richtige Botschaft vermittelt und strategisch funktioniert. Ohne Recherche ist das Risiko hoch, ein generisches oder unpassendes Design zu erhalten.
Kann ich ein sehr günstiges Logo überall verwenden?
Das hängt stark von der Erstellungsmethode und den erworbenen Nutzungslizenzen ab. Sehr günstige Logos (z.B. von Generatoren oder bei Crowdsourcing-Plattformen im niedrigsten Preissegment) bieten manchmal nur eingeschränkte Nutzungsrechte oder sind technisch nicht für alle Anwendungen (z.B. große Drucke) geeignet.
Was versteht man unter Nutzungslizenzen bei Logos?
Nutzungslizenzen regeln, wo, wie lange und in welchem Umfang ein Logo verwendet werden darf. Sie können die Nutzung auf bestimmte Regionen, Medien (Print/Digital) oder Zwecke beschränken und haben direkten Einfluss auf den Preis. Klären Sie immer die Details der Lizenz.
Lohnt sich die Investition in eine Design-Agentur?
Eine Agentur ist die teuerste Option, bietet aber oft den umfassendsten Service, strategische Beratung und die Entwicklung eines ganzheitlichen Markensystems. Dies kann sich lohnen, wenn die Marke eine zentrale Rolle spielt, ein komplexes Branding benötigt wird oder ein sehr hoher Qualitätsanspruch besteht.
Fazit: Das richtige Logo hat seinen Preis
Zusammenfassend ist es wichtig zu wissen, dass die Kosten für ein Logo Design stark von der gewählten Methode, dem Niveau des Anbieters, dem Umfang des Projekts, der Anzahl der Korrekturschleifen und den Nutzungslizenzen abhängen. Ein scheinbar einfaches Logo erfordert im professionellen Kontext einen komplexen, iterativer Prozess aus Recherche, Konzeption und Verfeinerung. Nehmen Sie Ihr Logo Design ernst, egal, ob Sie viel oder eher weniger Budget haben. Das Logo der Marke kann bestimmen, inwiefern sie gewinnbringend und positiv aufgefasst oder das Gegenteil bewirkt wird. Das heißt nicht, dass ein günstiges Logo automatisch schlecht ist. Trotzdem muss man sicherstellen, dass die grundlegenden Anforderungen, wie die technische Umsetzung als Vektorgrafik und die ausreichenden Nutzungslizenzen, eingehalten werden. Falls Budget für eine umfassendere Logoentwicklung vorhanden ist, macht man wenig falsch und kann in den meisten Fällen auf eine sehr strukturierte und positive Designentwicklung vertrauen. Achten Sie auf den Mehrwert, den das neue Logo bringen soll, und wägen Sie die Bedeutungen der einzelnen Elemente ab. So fällt das Auswählen innerhalb der breiten Logo Preisspanne leichter und Sie erhalten ein Logo, das Ihre Marke wirklich voranbringt.
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