In der Welt der Fotografie gibt es Kameras, die durch ihre Komplexität bestechen, und dann gibt es jene, die durch ihre unkomplizierte Natur glänzen. Die Canon IXUS M-1, auch bekannt als Canon ELPH LT in den USA oder Canon IXY 210 in Japan, gehört eindeutig zur letzteren Kategorie. Eingeführt im September 1998, positionierte sich diese kleine Kamera am unteren Ende der beliebten IXUS-Reihe, doch das machte sie nicht weniger interessant, besonders für eine bestimmte Zielgruppe.
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Diese Kamera repräsentiert eine Ära, in der das Advanced Photo System (APS) als die Zukunft der Filmfotografie gehandelt wurde – ein Brückenschlag zwischen traditionellem Film und dem aufkommenden digitalen Zeitalter. Die IXUS M-1 verkörpert die APS-Philosophie: einfach, kompakt und mit einigen modernen Annehmlichkeiten für die damalige Zeit. Doch wofür genau wurde und wird diese Kamera verwendet, und welcher Film steckt eigentlich in ihr?
Was ist das Advanced Photo System (APS)?
Bevor wir uns der Kamera selbst widmen, ist es unerlässlich, das Herzstück der IXUS M-1 zu verstehen: das Advanced Photo System (APS). Dieses System wurde Mitte der 1990er Jahre von einem Konsortium führender Fotounternehmen (Canon, Fuji, Kodak, Minolta, Nikon) entwickelt, um die Handhabung von Film zu vereinfachen und neue Funktionen zu bieten, die mit herkömmlichem 35mm-Film nicht möglich waren.

APS-Film kam in einer kleinen, geschlossenen Kassette, die das Einlegen und Entnehmen erheblich erleichterte. Es gab kein umständliches Einfädeln des Films in die Kamera; man legte die Kassette einfach ein, schloss das Fach, und die Kamera zog den Film automatisch ein. Nach der Entwicklung wurde der Film wieder vollständig in die Kassette zurückgespult, was ihn vor Licht und Beschädigung schützte.
Ein weiteres innovatives Merkmal von APS war der magnetische Streifen auf dem Film. Auf diesem Streifen konnten Informationen gespeichert werden, die sogenannten IX-Daten (Information Exchange). Dazu gehörten das Aufnahmeformat (später mehr dazu), Datum und Uhrzeit der Aufnahme, Informationen zum Blitzgebrauch und vieles mehr. Diese Daten konnten von kompatiblen Labors ausgelesen und auf einem Indexabzug (einem kleinen Übersichtsblatt mit Thumbnails aller Fotos) oder sogar auf der Rückseite der einzelnen Abzüge ausgedruckt werden.
APS bot auch die Möglichkeit, während der Aufnahme zwischen drei verschiedenen Bildformaten zu wählen, ohne den Film wechseln zu müssen:
- C (Classic): Das Standardformat mit einem Seitenverhältnis von 3:2, ähnlich dem Kleinbildformat. Dies war das eigentliche Aufnahmeformat des Films.
- H (HDTV): Ein breiteres Format mit einem Seitenverhältnis von 16:9, inspiriert vom High Definition Television. Dieses Format wurde durch Beschneiden des oberen und unteren Teils des C-Formats erreicht.
- P (Panoramic): Das breiteste Format mit einem Seitenverhältnis von 3:1, das durch starkes Beschneiden von oben und unten entstand, um einen Panoramablick zu simulieren.
Die Kamera speicherte das gewählte Format auf dem Magnetstreifen, und das Labor nutzte diese Information beim Drucken der Bilder. Es ist wichtig zu wissen, dass der gesamte Bereich des C-Formats immer auf dem Negativ vorhanden war; die Formate H und P waren lediglich Beschnittvarianten.
Trotz dieser Innovationen konnte sich APS langfristig nicht gegen den Siegeszug der digitalen Fotografie durchsetzen und verschwand Anfang der 2000er Jahre weitgehend vom Markt. Kameras wie die IXUS M-1 sind somit Relikte dieser interessanten Übergangszeit.
Die Canon IXUS M-1: Ein genauerer Blick
Die Canon IXUS M-1 wurde mit Blick auf Einfachheit und Tragbarkeit entwickelt. Mit einem Gewicht von nur 115 Gramm (ohne Batterie) und kompakten Abmessungen von 85 x 55 x 34,5 mm war sie zum Zeitpunkt ihrer Einführung eine der leichtesten APS-Kameras mit fester Brennweite. Canon bewarb sie sogar als die leichteste der Welt in ihrer Kategorie.
Das Gehäuse besteht aus Kunststoff, was zu ihrem geringen Gewicht beiträgt, sie aber auch als Einsteigermodell im Vergleich zu den hochwertigeren Metallgehäusen anderer IXUS-Modelle positioniert. Die Bedienung ist denkbar einfach: Ein Schiebeschalter auf der Vorderseite öffnet und schließt gleichzeitig die Objektivabdeckung und schaltet die Kamera ein bzw. aus.
Die Kamera verfügt über ein fest verbautes Canon 23mm f4.8 Objektiv, das aus 3 Elementen in 3 Gruppen besteht. Dies entspricht einer Brennweite von etwa 29mm im 35mm-Format, was sie zu einer leichten Weitwinkelkamera macht – ideal für Schnappschüsse, Gruppenfotos oder Landschaftsaufnahmen. Der Autofokus wird durch eine grüne LED im Sucher bestätigt, sobald das Motiv scharf gestellt ist.
Der Sucher ist mit einem Vergrößerungsfaktor von 0,28x sehr klein, was bei kompakten Kameras dieser Ära nicht unüblich war, aber das genaue Kadrieren erschweren konnte. Trotzdem war er für den beabsichtigten Zweck – einfaches Zielen und Abdrücken – ausreichend.
Die IXUS M-1 bietet eine Belichtungsautomatik mit einem Bereich von EV 5.5 bis 17 und eine Verschlusszeit, die bis zu 1/2 Sekunde heruntergehen kann. Sie unterstützt eine breite Palette von Filmempfindlichkeiten von ISO 25 bis 10000, was sie für verschiedene Lichtbedingungen geeignet macht, obwohl die praktische Bandbreite, mit der gute Ergebnisse erzielt werden können, natürlich vom verwendeten Film und der Beleuchtung abhängt.
Ein eingebauter Blitz mit einer Leitzahl von 6,6 (bei ISO 100) hilft bei Aufnahmen in dunkleren Umgebungen. Zudem gibt es einen elektronischen Selbstauslöser mit einer Verzögerung von 10 Sekunden – praktisch für Gruppenfotos, bei denen der Fotograf mit aufs Bild möchte.
Eine kleine Besonderheit ist der Stift, der am Handgelenkband befestigt ist. Dieser Stift wird benötigt, um die winzigen Tasten zum Einstellen von Datum oder einer einfachen Nachricht auf dem Film zu bedienen, ein Feature, das durch den Magnetstreifen des APS-Films ermöglicht wurde.
Wofür wird die Canon IXUS M-1 verwendet?
Die Canon IXUS M-1 ist keine Kamera für professionelle Fotografen oder ambitionierte Hobbyisten, die maximale Kontrolle über ihre Aufnahme wünschen. Ihr Einsatzzweck liegt klar in der unkomplizierten und spontanen Fotografie. Basierend auf der Beschreibung und ihren Merkmalen wird sie hauptsächlich für folgende Zwecke verwendet:
- Einstieg in die Filmfotografie: Für Personen, die neugierig auf analoge Fotografie sind, aber von komplexen Kameras oder dem Umgang mit 35mm-Film abgeschreckt werden. Die einfache Handhabung des APS-Films macht den Prozess zugänglicher.
- Alltagsmomente und Schnappschüsse: Ihre Kompaktheit und Leichtigkeit machen sie zur idealen Kamera, um sie immer dabei zu haben. Sie passt leicht in eine Tasche oder einen Rucksack und ist schnell einsatzbereit, um spontane Momente festzuhalten.
- Reisekamera: Aufgrund ihres geringen Gewichts und ihrer Robustheit (trotz Kunststoffgehäuse ist sie für den Alltag konzipiert) ist sie eine gute Wahl für Reisen, bei denen man nicht viel Ausrüstung mitnehmen möchte.
- Landschafts- und Weitwinkelfotografie: Das 23mm (29mm äquivalent) Objektiv ist gut geeignet, um weite Szenen einzufangen, sei es auf Reisen oder bei Ausflügen in die Natur.
- Gelegenheitsporträts und Gruppenfotos: Obwohl es sich um eine Festbrennweite handelt, ist die leichte Weitwinkelbrennweite vielseitig genug für ungezwungene Porträts oder um eine Gruppe von Personen in einem Bild unterzubringen.
- Minimalistische Fotografie: Für Fotografen, die sich bewusst auf das Wesentliche konzentrieren wollen – die Bildkomposition und den Moment, ohne sich in technischen Details zu verlieren. Die Automatik der Kamera übernimmt die meiste Arbeit.
- Sammelobjekt: Heute wird die IXUS M-1 oft von Sammlern oder Enthusiasten gesucht, die ein Stück Fotografiegeschichte aus der APS-Ära besitzen möchten.
Die Kamera wurde entwickelt, um "great results" zu liefern, was in diesem Kontext bedeutet, dass die Belichtungsautomatik zuverlässig funktioniert und das Objektiv für eine Kompaktkamera scharfe und gut belichtete Bilder produziert, solange die Lichtbedingungen im Rahmen des Möglichen liegen und der Autofokus das richtige Motiv erfasst.
Welchen Film verwendet die Canon IXUS M-1?
Diese Frage ist einfach zu beantworten: Die Canon IXUS M-1 verwendet ausschließlich APS-Film. Wie der Name schon sagt, handelt es sich um eine Kamera, die speziell für das Advanced Photo System entwickelt wurde. Sie kann keinen 35mm-Film oder andere Filmformate verwenden, da das APS-System eine völlig andere Kassetten- und Filmführung erfordert.

Der Hinweis im Quelltext, dass die Kamera "supplied with a roll of expired film" geliefert wird, bezieht sich wahrscheinlich auf ein spezifisches Verkaufsangebot, möglicherweise von einem Händler für Vintage-Kameras. Es bedeutet nicht, dass die Kamera abgelaufenen Film benötigt oder bevorzugt. Ganz im Gegentein: Für die bestmöglichen Ergebnisse sollte man versuchen, frischen APS-Film zu verwenden. Allerdings ist frischer APS-Film heute nur noch sehr schwer zu finden und wird oft zu hohen Preisen gehandelt. Abgelaufener Film kann zu unvorhersehbaren und oft künstlerischen Ergebnissen führen, ist aber für zuverlässige Aufnahmen nicht ideal.
Die Verfügbarkeit von APS-Film und die Labore, die ihn noch entwickeln können, sind heute die größten Herausforderungen für die Nutzung einer Kamera wie der IXUS M-1. Dies ist ein wesentlicher Faktor, den man berücksichtigen muss, wenn man heute in die APS-Fotografie einsteigen möchte.
Technische Spezifikationen der Canon IXUS M-1
Hier sind die wichtigsten technischen Daten der Canon IXUS M-1, wie sie im Quelltext aufgeführt sind:
- Objektiv:
- Canon 23mm f4.8, 3 Elemente / 3 Gruppen (entspricht ca. 29mm bei 35mm)
- Autofokus:
- Bestätigung durch grüne LED im Sucher
- Verschlusszeit:
- Bis zu 1/2 Sekunde
- Selbstauslöser:
- Elektronisch, 10 Sekunden Verzögerung
- Belichtungsbereich:
- EV 5.5 bis 17
- Filmempfindlichkeiten (ISO):
- ISO 25 bis 10000
- Blitz Leitzahl:
- 6.6 (bei ISO 100)
- Gewicht:
- 115g (ohne Batterie)
- Größe:
- 85 x 55 x 34.5mm
- Stromversorgung:
- 1 x CR2 3V Batterie
- Filmtyp:
- APS-Film
Vor- und Nachteile der IXUS M-1 im Überblick
Basierend auf ihren Merkmalen und dem Kontext der APS-Fotografie heute ergeben sich folgende Vor- und Nachteile:
Vorteile:
- Extrem Kompakt und Leicht: Mit nur 115g eine der leichtesten APS-Kameras ihrer Zeit, ideal zum Immer-dabei-Haben.
- Sehr Einfach zu Bedienen: Perfekt für Einsteiger in die Filmfotografie oder für unkomplizierte Schnappschüsse.
- Vielseitig für Alltagsaufnahmen: Das leichte Weitwinkelobjektiv eignet sich gut für Landschaften, Gruppen und allgemeine Szenen.
- Gute Ergebnisse: Liefert laut Quelle zuverlässige und ansprechende Bilder im Rahmen ihrer Möglichkeiten.
- Charme der APS-Fotografie: Bietet die einzigartige Erfahrung des APS-Systems mit seinen Formaten und dem Indexabzug.
Nachteile:
- Verwendet APS-Film: Dieser Film ist heute schwer zu finden und teuer, ebenso die Entwicklung.
- Winziger Sucher: Das Kadrieren kann unpräzise sein.
- Festbrennweite: Bietet keine Flexibilität durch Zoom.
- Eingeschränkte Kontrolle: Eine reine Automatik-Kamera ohne manuelle Einstellungsmöglichkeiten.
- Plastikgehäuse: Fühlt sich möglicherweise weniger wertig an als Modelle mit Metallgehäuse.
- APS-System ist obsolet: Unterstützung durch Labore nimmt weiter ab.
APS-Film: Verfügbarkeit und Entwicklung heute
Wie bereits erwähnt, ist die größte Hürde bei der Nutzung einer Canon IXUS M-1 heute die Verfügbarkeit von APS-Film und die Möglichkeit, ihn entwickeln zu lassen. Die großen Filmhersteller haben die Produktion von APS-Film eingestellt. Restbestände sind noch auf dem Gebrauchtmarkt oder bei spezialisierten Händlern zu finden, oft aber abgelaufen und zu Sammlerpreisen.
Die Entwicklung von APS-Film erfordert spezielle Maschinen, die in den meisten modernen Fotolaboren nicht mehr vorhanden sind. Es gibt jedoch noch einige wenige spezialisierte Labore weltweit, die APS-Film entwickeln können. Diese Labore sind oft online zu finden. Die Kosten für Entwicklung und Scan sind in der Regel höher als bei 35mm-Film.
Wer sich für APS-Fotografie interessiert, muss bereit sein, Zeit in die Suche nach Film und Entwicklungsmöglichkeiten zu investieren und mit höheren Kosten pro Bild zu rechnen als bei anderen analogen Formaten.
Häufig gestellte Fragen zur Canon IXUS M-1 und APS-Film
Ist APS-Film noch erhältlich?
Ja, aber nur noch Restbestände und abgelaufener Film. Die Produktion wurde eingestellt. Man muss bei spezialisierten Händlern oder auf Online-Plattformen suchen.
Kann ich 35mm-Film in der IXUS M-1 verwenden?
Nein, die Kamera ist ausschließlich für APS-Film konzipiert und kann kein anderes Format aufnehmen.
Ist die IXUS M-1 eine gute Kamera für Anfänger?
Ja, ihre Benutzerfreundlichkeit und einfache Bedienung machen sie ideal für Einsteiger, die das Gefühl der Filmfotografie erleben möchten, vorausgesetzt, sie sind sich der Herausforderungen bei der Film- und Entwicklungsbeschaffung bewusst.
Welche Batterie benötigt die Canon IXUS M-1?
Sie benötigt eine CR2 3V Lithium-Batterie.
Was bedeuten die Formate C, H und P bei APS-Film?
Das sind die drei Aufnahmeformate, die APS bietet: C (Classic, 3:2), H (HDTV, 16:9) und P (Panoramic, 3:1). Die Kamera speichert die Formatwahl auf dem Film, und das Labor schneidet das Bild entsprechend beim Drucken zu.
Liefert die IXUS M-1 wirklich gute Ergebnisse?
Für eine einfache Point-and-Shoot-Kamera liefert sie laut Beschreibung gute Ergebnisse. Das bedeutet in der Regel zuverlässige Belichtung und ausreichende Schärfe für typische Schnappschüsse und Alltagsaufnahmen. Man sollte keine professionelle Bildqualität erwarten, aber für den beabsichtigten Zweck ist sie sehr fähig.
Fazit: Ein Stück analoge Geschichte
Die Canon IXUS M-1 ist mehr als nur eine einfache Kamera; sie ist ein Zeugnis der APS-Ära und des Versuchs, die Filmfotografie ins moderne Zeitalter zu führen. Ihre Kompaktheit, ihr geringes Gewicht und ihre Einfachheit machen sie auch heute noch zu einem reizvollen Objekt für Sammler oder für jene, die bewusst die Herausforderung und den einzigartigen Look der APS-Fotografie suchen.
Sie ist die perfekte Kamera für unbeschwerte Momente, Reisen oder einfach nur, um das Gefühl des analogen Fotografierens ohne die Komplexität einer Spiegelreflexkamera zu genießen. Wer bereit ist, sich mit der begrenzten Verfügbarkeit von APS-Film und den spezifischen Entwicklungsprozessen auseinanderzusetzen, findet in der IXUS M-1 eine charmante und fähige Begleiterin für die analoge Reise.
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