Herzlichen Glückwunsch! Du hast dich entschieden, in ein wunderbares Hobby oder vielleicht sogar deinen zukünftigen Traumberuf einzutauchen: die Zeitraffer-Fotografie. Jeder kann es tun, und du brauchst nicht einmal viel Ausrüstung. Was du allerdings brauchst, ist Zeit. Wir haben unzählige Sonnenauf- und -untergänge mit unseren Kameras durchgehalten, die unaufhörlich klickten. Aber wir versprechen, es hat sich gelohnt. Befolge diese einfachen Schritte, und du wirst in der Lage sein, deinen ersten grundlegenden Zeitraffer aufzunehmen.

Es gibt unzählige Ressourcen in den unendlichen Tiefen des Internets, die dir den Einstieg in die Zeitraffer-Fotografie erleichtern. Es ehrt uns, dass du auf unserer Seite gelandet bist. Wie der Name „Zeitraffer für Anfänger“ bereits verrät: Dieser Guide ist sehr grundlegend und nur für Anfänger gedacht. Wenn du nach fortgeschritteneren Inhalten suchst, sei bitte geduldig! Diese Website ist so neu, dass, wenn sie ein T-Shirt wäre, das Preisschild noch dranhinge. Tatsächlich schreiben wir wahrscheinlich gerade den nächsten Artikel, während du diesen liest.
Zu Beginn unserer Reise haben wir uns entschieden, die ersten Tutorials für Leute zu schreiben, die ganz am Anfang ihrer eigenen Zeitraffer-Reise stehen. Also, hier ist es: Zeitraffer für Anfänger [in einfachen Schritten].
Um sicherzustellen, dass wir uns verstehen, hier ist, was dich in diesem Artikel erwartet. Wir führen dich durch den Aufnahmeprozess deines ersten grundlegenden Zeitraffers ohne Änderungen der Lichtverhältnisse. Das bedeutet, wir werden nicht die sogenannte „Holy Grail“-Technik behandeln, die du für die Aufnahme von Sonnenauf- oder -untergängen benötigst. „Zeitraffer für Anfänger“ ist nur für Aufnahmen bei Tag oder Nacht ohne Lichtänderungen gedacht. Das Tutorial für Sonnenauf- und -untergänge werden wir später veröffentlichen.
Was genau ist ein Zeitraffer?
Das Erste, was du über Zeitraffer wissen musst, ist, dass es sich um ein Video handelt, das aus Fotos besteht, die in einem bestimmten Intervall aufgenommen wurden. Ja, du machst Fotos, keine Videos. Für einen Zeitraffer machst du ein Foto, wartest ein paar Sekunden, machst ein weiteres Foto, wartest wieder dieselbe Dauer, bevor du ein weiteres Foto machst, und so weiter und so fort, bis du eine angemessene Anzahl von Bildern hast. Sobald du mit der Anzahl zufrieden bist, kannst du die Bilder in der Nachbearbeitung zu einer Videodatei zusammenfügen.
Ein normales Video besteht aus vielen Bildern, die als Frames bezeichnet werden und schnell hintereinander gezeigt werden. Die Bilder, die du für deinen Zeitraffer aufnimmst, werden ebenfalls schnell hintereinander abgespielt. Wie schnell, hängt davon ab, wo du lebst oder wo du dein Video ansiehst.
Diese Geschwindigkeit wird durch die sogenannte Bildrate (Frame Rate) definiert, die jedes Video hat. In Europa haben wir eine Bildrate von 25 fps (frames per second), in den USA sind es normalerweise 30 fps, und im Kino deiner Wahl sind 24 fps Standard.
Du kannst die Bildrate deines Zeitraffer-Videos nach Belieben wählen – es wird für das bloße Auge keinen großen Unterschied machen, solange du eine Bildrate von 24 fps oder höher wählst. Man könnte sich fragen, warum ich dir das erzähle, wenn es keinen Unterschied macht.
Nun, es macht vielleicht keinen großen Unterschied für das Aussehen deines Videos am Ende, aber es ist wichtig für dich, wenn es darum geht, wie viele Bilder du für deinen Zeitraffer aufnehmen musst. Wenn dein endgültiger Videoclip 10 Sekunden lang sein soll und du eine Bildrate von 25 fps verwenden möchtest, musst du 250 einzelne Bilder aufnehmen (10 x 25 = 250).
Hier ist die wichtige Formel, die du dir merken solltest:
Anzahl der aufgenommenen Bilder / Bildrate = Länge des fertigen Videos
Jetzt, da wir uns einig sind, lass uns eintauchen!
Die notwendige Ausrüstung für deinen ersten Zeitraffer
Die Verwendung von Fotoausrüstung anstelle von Filmkameras spielt dir in die Hände. Fotoausrüstung ist viel billiger als Videoausrüstung und liefert eine viel bessere Qualität, wenn du Einzelbilder aufnimmst.
Hier ist eine Liste der Dinge, die du für die Aufnahme deines ersten Zeitraffer-Videos mitbringen musst:
- Eine Kamera + Objektiv
- Ein stabiles Stativ
- Ein Intervallometer
Nur für den Fall, dass du es nicht weißt: Ein Intervallometer ist ein kleines externes Gerät, das du an deine Kamera anschließt, um ihr zu sagen, dass sie alle X Sekunden ein Foto machen soll. Viele Kameras haben diese Funktion bereits eingebaut, daher musst du zuerst deine Kamera überprüfen. Wenn sie keins hat, besorge dir ein externes. Dies ist das Intervallometer, das wir verwenden: JJC-Timer (Anmerkung: Der Name ist aus der Quelle übernommen, wir können hier keine Links oder Produktempfehlungen geben, nur die Information, dass ein solches Gerät benötigt wird).
So, jetzt hast du die richtige Ausrüstung, lass sie uns überprüfen. Überprüfe, ob dein Akku genügend Strom hat. Du wirst stundenlang aufnehmen, daher schadet es nicht, einen zusätzlichen mitzubringen. Überprüfe deine SD-Karte. Ist genügend Speicherplatz vorhanden, um mehrere hundert Bilder darauf zu speichern? Wenn nicht, kaufe eine größere oder formatiere sie (natürlich erst, nachdem du die Dateien darauf gespeichert hast).
Das richtige Motiv finden
Nicht jedes Motiv ist für Zeitraffer geeignet. Es könnte zu schnell oder sogar zu langsam sein. Überlege zweimal, bevor du sich schnell bewegende Objekte wie einen einzelnen Läufer oder einen Basejumper aufnimmst. Diese Ereignisse sind so schnell vorbei, dass du sie in deinem Zeitraffer-Video kaum bemerken wirst.
Normalerweise gibt es nichts, was für Zeitraffer zu langsam ist, aber für unseren Zweck heute empfehlen wir dir, dir nicht zum Ziel zu setzen, zum Beispiel einen Baum wachsen zu sehen – das würde Monate oder Jahre dauern. Wir suchen nach Motiven, die innerhalb einer Stunde Aufnahmezeit aufgenommen werden können, wie z.B. Wolken, Verkehr, Menschen usw. Wähle für deinen ersten Zeitraffer etwas, bei dem du realistische Erwartungen an das Ergebnis hast.
Die Aufnahme vorbereiten und einrichten
Sobald du an deinem gewählten Ort angekommen bist, sorge dafür, dass du einen Platz mit einem soliden Fundament findest. Achte auf Brücken, die unbemerkt wackeln, oder Wellen, die gegen dein Stativ schlagen. Sobald du dein Stativ aufgebaut hast, sorge dafür, dass du es sicher verriegelst. Stelle sicher, dass alle Beine auf festem Boden stehen, alle Schrauben fest angezogen sind und deine Kamera sicher oben montiert ist.

Stelle sicher, dass während der gesamten Aufnahme nichts deine Kamera blockiert. Gibt es einen Ast in der Nähe, der bei Wind in den Weg geraten könnte? Gibt es Leute, die sich während der Aufnahme vor die Kamera stellen könnten?
Die Schwierigkeit bei der Aufnahme von Zeitraffern besteht darin, dass du möglicherweise stundenlang an derselben Stelle stehst. Daher musst du vorhersagen, wie sich deine Umgebung im Laufe der Zeit ändern wird. Bevor du beginnst, empfehlen wir dir, dich Folgendes zu fragen: Wie wird das alles aussehen, wenn ich diese Aufnahme beende? Um dies zu beantworten, überlege zum Beispiel, ob der Ort geschlossen wird, bevor du richtig fertig bist, oder ob die kommende Flut deine Kamera am Ende deines Zeitraffers unter Wasser setzen wird.
Solche Überlegungen gelten auch für dein Motiv. Wie wird es aussehen, wenn ich fertig bin? Ein Wald bei Sonnenuntergang wird schwarz. Der Zug, den ich als Vordergrund verwende, könnte den Bahnhof verlassen haben und mir einen schrecklichen leeren Raum in der Mitte meines Bildes hinterlassen.
Kameraeinstellungen optimieren
Nachdem wir unsere Aufnahme eingerichtet haben, ist es Zeit, die richtigen Einstellungen zu wählen:
- Wenn deine Kamera oder dein Objektiv einen eingebauten Stabilisator hat, schalte ihn aus. Du möchtest während der Aufnahme keine unerwünschten Bewegungen deiner Kamera.
- Wechsle in den Manuellen Aufnahmemodus (M). Dies ist entscheidend, da sich die Belichtung während der Aufnahme nicht ändern darf.
- Stelle sicher (wenn möglich), dass du immer im RAW-Format aufnimmst. Dies gibt dir in der Nachbearbeitung die größte Flexibilität.
- Deaktiviere den Autofokus, sonst wird deine Kamera versuchen (und scheitern), den Fokus für jedes einzelne Bild anzupassen. Stelle den richtigen Fokus manuell ein und fixiere ihn.
- Wenn du nicht im RAW-Format aufnehmen kannst und stattdessen JPEG verwenden musst, stelle sicher, dass du den korrekten Weißabgleich festlegst. Bei RAW kannst du dies später einfacher anpassen.
- Stelle die richtige Blende, Belichtungszeit und ISO ein. Diese drei Parameter bestimmen die Helligkeit deines Bildes. Da sich die Lichtverhältnisse bei dieser Art von Zeitraffer (ohne Sonnenauf-/untergang) nicht ändern, wählst du diese Einstellungen einmal und lässt sie für die gesamte Aufnahme unverändert.
- Stelle das richtige Intervall ein. Das Intervall ist die Anzahl der Sekunden, die du nach jedem Foto warten möchtest, bis die Kamera ein weiteres aufnimmt. Ein Intervall von 4 Sekunden bedeutet, dass deine Kamera alle 4 Sekunden ein Foto macht. Die Wahl des richtigen Intervalls ist der schwierigste Teil für einen Anfänger. Mit der Zeit kommt die Erfahrung, welches Intervall zu wählen ist. Für den Anfang empfehlen wir dir, etwas zwischen 2 und 8 Sekunden zu wählen. Dies passt für die meisten deiner Aufnahmen von Wolken, Verkehr oder Menschen. Ein kürzeres Intervall (z.B. 2 Sekunden) eignet sich für schnellere Bewegungen (z.B. dichter Verkehr), ein längeres Intervall (z.B. 8 Sekunden) für langsamere Bewegungen (z.B. langsame Wolken).
Der Aufnahmeprozess: Geduld ist gefragt
Die harte Arbeit ist bisher getan. Alles, was du jetzt tun musst, ist, dein Intervallometer zu starten, dich zurückzulehnen und deine Umgebung zu genießen. Es gibt jetzt nicht viel zu tun, also behalte deine Ausrüstung im Auge und überprüfe ab und zu das Vorschau-Bild deiner Kamera.
Wir empfehlen, mindestens 250 Bilder pro Zeitraffer aufzunehmen, bevor du zu deinem nächsten Ort wechselst, um sicherzustellen, dass du genügend Material für die spätere Nachbearbeitung hast. Bedenke, dass 250 Bilder bei 25 Bildern pro Sekunde (fps) nur 10 Sekunden Videomaterial ergeben. Je länger dein gewünschtes Video sein soll, desto mehr Bilder musst du aufnehmen.
Daten herunterladen und sichern – Ein absolutes Muss
Dieser letzte Schritt mag offensichtlich erscheinen, aber er ist sehr wichtig. Lass mich dir versichern, mehr als einmal haben wir versehentlich eine Karte formatiert, bevor wir die Daten heruntergeladen haben, und dabei unser gesamtes Material verloren. Sobald du also zu Hause bist, auch wenn es 3 Uhr morgens ist, lade dein Material sofort herunter und erstelle ein Backup. Du hast hart gearbeitet, um diese Bilder zu bekommen, und dieser letzte Schritt erfordert wenig Aufwand, also lade deine Daten bitte unverzüglich herunter und sichere sie. Da hast du es! Du hast deinen ersten Zeitraffer aufgenommen! 🙂
Herzlichen Glückwunsch zum Abschluss von „Zeitraffer für Anfänger“! Aber der eigentliche Spaß beginnt erst in der Nachbearbeitung.
Wie lange dauert eine Zeitraffer-Aufnahme?
Die Dauer deiner Aufnahme hängt von drei Faktoren ab: der gewünschten Länge des fertigen Videos, der Bildrate des Videos und dem von dir gewählten Intervall zwischen den einzelnen Aufnahmen.
Wie bereits erwähnt, benötigst du für jede Sekunde fertigen Videos 25 Bilder (wenn du mit 25 fps arbeitest, was in Europa üblich ist).
Wenn du ein 15 Sekunden langes Zeitraffer-Video erstellen möchtest, benötigst du bei 25 fps:
15 Sekunden * 25 Bilder/Sekunde = 375 Bilder
Jetzt hängt die tatsächliche Aufnahmezeit davon ab, welches Intervall du eingestellt hast. Nehmen wir an, du wählst ein Intervall von 4 Sekunden:
375 Bilder * 4 Sekunden/Bild = 1500 Sekunden
Um 1500 Sekunden in Minuten umzurechnen:
1500 Sekunden / 60 Sekunden/Minute = 25 Minuten
Deine Aufnahmezeit beträgt also bei 375 Bildern und einem Intervall von 4 Sekunden etwa 25 Minuten.
Wenn du ein kürzeres Intervall wählst, z.B. 2 Sekunden, dauert die Aufnahme kürzer:
375 Bilder * 2 Sekunden/Bild = 750 Sekunden = 12,5 Minuten
Wenn du ein längeres Intervall wählst, z.B. 8 Sekunden, dauert die Aufnahme länger:
375 Bilder * 8 Sekunden/Bild = 3000 Sekunden = 50 Minuten
Hier ist eine kleine Tabelle, die zeigt, wie viele Bilder du für verschiedene Videolängen bei 25 fps benötigst:
Gewünschte Videolänge (Sekunden) | Benötigte Bilder (bei 25 fps) |
---|---|
5 | 125 |
10 | 250 |
15 | 375 |
20 | 500 |
30 | 750 |
Denke daran, dass die Gesamtaufnahmezeit auch die Zeit für die Einrichtung und das Herunterladen der Daten beinhaltet, nicht nur die reine Aufnahmezeit der Kamera.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Brauche ich spezielle Ausrüstung für Zeitraffer?
Ja, du benötigst eine Kamera, die im Manuellen Modus aufnehmen kann und idealerweise RAW-Dateien speichern kann. Ein sehr stabiles Stativ ist unerlässlich, um Verwacklungen zu vermeiden. Und ein Intervallometer (entweder eingebaut in der Kamera oder ein externes Gerät) ist notwendig, um die Fotos automatisch in regelmäßigen Abständen aufzunehmen. Ohne diese Grundausstattung wird es schwierig, einen qualitativ hochwertigen Zeitraffer zu erstellen.
Welches Intervall soll ich für meine Aufnahme wählen?
Das hängt stark von der Geschwindigkeit der Bewegung in deinem Motiv ab. Für Anfänger und gängige Motive wie Wolken oder Verkehr empfehlen wir ein Intervall zwischen 2 und 8 Sekunden. Schnellere Bewegungen erfordern kürzere Intervalle, um flüssiger zu wirken. Langsamere Bewegungen erlauben längere Intervalle. Experimentiere, um ein Gefühl dafür zu bekommen.
Wie viele Bilder muss ich mindestens aufnehmen?
Wir empfehlen, mindestens 250 Bilder aufzunehmen. Bei einer Wiedergabe mit 25 Bildern pro Sekunde ergibt dies ein 10 Sekunden langes Video. Das ist eine gute Länge für einen ersten Zeitraffer. Wenn du ein längeres Video möchtest, musst du entsprechend mehr Bilder aufnehmen. Die Formel lautet: Gewünschte Videolänge (in Sekunden) * Bildrate (fps) = Benötigte Bilder.
Kann ich Zeitraffer auch bei wechselnden Lichtverhältnissen (z.B. Sonnenuntergang) machen?
Ja, das ist möglich, aber diese Anleitung konzentriert sich auf Zeitraffer ohne Lichtänderungen. Aufnahmen bei Sonnenauf- oder -untergang erfordern fortgeschrittenere Techniken, wie z.B. die Anpassung der Belichtung während der Aufnahme (die sogenannte „Holy Grail“-Technik), um Über- oder Unterbelichtung zu vermeiden. Dies ist ein Thema für ein zukünftiges Tutorial.
Warum ist es wichtig, im Manuell-Modus zu fotografieren?
Im Manuell-Modus hast du die volle Kontrolle über Blende, Belichtungszeit und ISO. Wenn du diese Einstellungen während der gesamten Aufnahme fixierst, bleiben die einzelnen Bilder in Bezug auf Helligkeit und Schärfentiefe konsistent. Wenn du Automatik-Modi verwenden würdest, könnte die Kamera die Einstellungen von Bild zu Bild ändern, was zu unschönen Helligkeitssprüngen und Flackern im fertigen Zeitraffer-Video führen würde.
Wir hoffen, dieser Guide hat dir einen klaren Weg aufgezeigt, wie du deinen ersten Zeitraffer erstellen kannst. Der Schlüssel liegt in der sorgfältigen Vorbereitung, den richtigen Einstellungen und vor allem in der Geduld während der Aufnahme. Viel Erfolg bei deinem ersten Zeitraffer-Projekt!
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