Oft stehen wir vor der Herausforderung, Inhalte aus einem PDF-Dokument in einer höheren Qualität zu benötigen, sei es für die Einbindung auf einer Website, die Weiterverarbeitung in Grafikprogrammen oder einen hochwertigen Druck. Die ursprüngliche Auflösung eines PDFs lässt sich im Nachhinein meist nicht „erhöhen“, da die Datei die vorhandenen Informationen enthält. Was wir jedoch tun können, ist, diese Informationen optimal zu nutzen und beim Export oder Druck eine möglichst hohe Auflösung für die Ausgabedatei oder den Ausdruck zu erzielen. Dies ist besonders relevant, wenn Sie ein PDF in ein Bildformat wie JPG umwandeln möchten.

PDF in Bildformate umwandeln und Auflösung kontrollieren
Das Umwandeln von PDF-Seiten oder einzelnen Bildern in Formate wie JPG ist ein gängiger Weg, um Inhalte flexibler nutzen zu können. Dabei spielt die Kontrolle über die Auflösung eine entscheidende Rolle für die Qualität des Endergebnisses.

Der Umweg über Adobe Reader und das Schnappschuss-Werkzeug
Der Adobe Reader ist weit verbreitet und kostenlos, bietet aber keinen direkten Export von PDF nach JPG. Dennoch gibt es einen nützlichen Trick: das Schnappschuss-Werkzeug. Dieses Werkzeug ermöglicht es Ihnen, einen beliebigen Bereich des PDFs auszuwählen und ihn als Bild in die Zwischenablage zu kopieren. Der Standardwert für die Auflösung dieses Schnappschusses beträgt oft 72 dpi, was für die Bildschirmansicht ausreichend sein mag, aber für Druckzwecke oder eine detailreiche Darstellung meist zu gering ist.
Um das Schnappschuss-Werkzeug zu nutzen, wählen Sie im Menü „Bearbeiten“ den Befehl „Schnappschuss erstellen“. Ihr Mauszeiger verwandelt sich in ein Fadenkreuz, mit dem Sie den gewünschten Bereich aufziehen können. Sobald Sie die Maustaste loslassen, wird der ausgewählte Bereich farbig hinterlegt und automatisch in die Zwischenablage kopiert. Von dort aus können Sie ihn in andere Programme einfügen und weiterverarbeiten.
Wenn Sie eine höhere Auflösung als die Standardeinstellung von 72 dpi benötigen, können Sie dies in den Einstellungen von Adobe Reader anpassen. Gehen Sie dazu in die „Voreinstellungen“ (meist unter „Bearbeiten“ oder „Datei“ zu finden) und wählen Sie die Kategorie „Allgemein“. Dort finden Sie die Option „Feste Auflösung für Bilder des Schnappschuss-Werkzeugs verwenden“. Aktivieren Sie diese und tragen Sie die gewünschte Auflösung ein, beispielsweise 300 dpi, was ein gängiger Wert für hochwertigen Druck ist.
Nachdem Sie den Schnappschuss erstellt und in die Zwischenablage kopiert haben, müssen Sie ihn in einem anderen Programm einfügen. Programme wie Adobe Photoshop, Adobe InDesign oder auch Microsoft Word eignen sich dafür. Wenn Sie den Schnappschuss in Photoshop einfügen, sollten Sie beim Erstellen einer neuen Datei darauf achten, dass die Auflösung korrekt eingestellt ist. Photoshop übernimmt standardmäßig oft die Auflösung der Zwischenablage (z.B. 72 dpi). Wenn Sie jedoch 300 dpi in Reader eingestellt haben, sollten Sie dies auch in der neuen Photoshop-Datei auf 300 dpi korrigieren, bevor Sie den Inhalt einfügen. Andernfalls könnte die Qualität wieder reduziert werden. In Word oder InDesign bleiben die im Reader vordefinierten Werte erhalten, die finale Auflösung beim Export als Bild kann aber je nach Programm variieren.
Direkter Export mit Adobe Acrobat (Vollversion)
Wenn Sie über die kostenpflichtige Vollversion von Adobe Acrobat verfügen, ist der Prozess deutlich einfacher und bietet mehr Kontrolle. Sie können PDFs direkt ins JPG-Format exportieren, ohne den Umweg über die Zwischenablage. Dies ermöglicht nicht nur eine schnellere Konvertierung, sondern auch detaillierte Einstellungsmöglichkeiten für die Ausgabe.
Öffnen Sie das PDF in Adobe Acrobat und wählen Sie „Datei“ > „Exportieren in“ > „Bild“ > „JPEG“ oder „JPEG 2000“. Alternativ finden Sie die Exportfunktion auch im Werkzeuge-Bereich unter „PDF-Datei exportieren“. Wählen Sie „Bild“ und dann „JPEG“. Neben dem Format finden Sie ein kleines Zahnradsymbol oder im Speichern-Dialog den Button „Einstellungen“, der Ihnen Zugriff auf die Export-Voreinstellungen gibt.
In den Einstellungen können Sie verschiedene Parameter beeinflussen, die sich auf die Qualität und Dateigröße des exportierten JPGs auswirken:
- Dateieinstellungen: Hier definieren Sie die Komprimierung. Eine geringere Qualitätseinstellung führt zu einer stärkeren Komprimierung und kleineren Dateigröße, aber potenziell sichtbaren Qualitätsverlusten. Eine hohe Qualität behält mehr Details, resultiert aber in größeren Dateien. Für die Darstellung im Web ist die Einstellung „Grundlinie“ (Standard) oft passend, da das Bild erst nach vollständigem Download angezeigt wird.
- Farbmanagement: Hier können Sie den Umgang mit Farbprofilen festlegen. Beachten Sie, dass die Darstellung exportierter Bilder von der im PDF abweichen kann, wenn Farbprofile nicht in die einzelnen Bilddaten eingebettet waren.
- Konvertierung: Dies ist der wichtigste Bereich für die Auflösung. Sie können den Farbraum (z.B. Graustufen) und die Auflösung festlegen. Beachten Sie die Besonderheit bei der Auflösungseingabe in Acrobat: Sie wird in Pixel pro Zentimeter (Pixel/cm) angegeben, nicht in DPI (Dots Per Inch). Da 1 Zoll (Inch) etwa 2,54 cm entspricht, müssen Sie umrechnen:
Für 150 dpi wählen Sie ca. 59,06 Pixel/cm (150 / 2.54). Für 300 dpi wählen Sie ca. 118,11 Pixel/cm (300 / 2.54).

Wählen Sie hier einen entsprechend hohen Wert (z.B. 118,11 Pixel/cm für 300 dpi), um ein hochauflösendes JPG zu erhalten.
Einzelne Bilder oder alle Bilder exportieren
Acrobat bietet auch die Möglichkeit, nicht die gesamte Seite, sondern nur die im PDF enthaltenen Bilder zu extrahieren. Dies ist nützlich, wenn Sie nur die Grafiken oder Fotos aus einem Dokument benötigen. Im Export-Dialog unter „Bild“ können Sie die Option „Alle Bilder exportieren“ aktivieren. Dadurch werden alle im PDF eingebetteten Bilder als separate Dateien (z.B. JPGs) gespeichert.
Möchten Sie nur ein einzelnes Bild extrahieren und bearbeiten? Nutzen Sie das Auswahlwerkzeug für Texte und Bilder. Klicken Sie das gewünschte Bild an, wählen Sie im Kontextmenü (Rechtsklick) „Bild bearbeiten“. Acrobat öffnet das Bild in dem von Ihnen in den Voreinstellungen festgelegten Bildbearbeitungsprogramm (z.B. Photoshop). Dort können Sie das Bild dann als JPG speichern.
Systemeigene Screenshot-Funktionen nutzen
Eine einfache, wenn auch oft weniger flexible Methode, ist die Nutzung der in Ihrem Betriebssystem integrierten Screenshot-Funktionen. Diese kopieren den Inhalt des Bildschirms oder eines Fensters in die Zwischenablage, von wo aus Sie ihn in ein Bildbearbeitungsprogramm einfügen und als JPG speichern können. Die Auflösung des resultierenden Bildes hängt dabei von der Bildschirmauflösung ab und bietet meist keine feingranulare Kontrolle.
- Windows: Mit der Taste „Druck“ (oder „Print Screen“) erstellen Sie einen Screenshot des gesamten Bildschirms. Mit „Alt“ + „Druck“ nehmen Sie nur das aktive Fenster auf. Fügen Sie den Screenshot dann in ein Programm wie Paint, GIMP oder Photoshop ein und speichern Sie ihn als JPG.
- Mac: „Shift“ + „Cmd“ + „3“ erstellt einen Screenshot des gesamten Bildschirms. „Shift“ + „Cmd“ + „4“ verwandelt den Mauszeiger in ein Fadenkreuz, um einen benutzerdefinierten Bereich auszuwählen. Die Screenshots werden oft direkt als Datei auf dem Schreibtisch gespeichert oder in die Zwischenablage kopiert (je nach Einstellung). Sie können sie auch mit dem Programm „Vorschau“ öffnen und als JPG exportieren („Ablage“ > „Exportieren“).
Webbasierte Konverter: Schnelle Lösung online
Zahlreiche kostenlose Online-Dienste bieten die Konvertierung von PDF in JPG an. Diese sind bequem, da keine Installation nötig ist. Allerdings variieren die gebotenen Funktionen und vor allem die Qualität bzw. die Einstellungsmöglichkeiten stark. Ein Vergleich lohnt sich.
Die Funktionsweise ist meist ähnlich: Sie laden Ihr PDF auf die Website des Anbieters hoch, wählen das Zielformat (JPG) und starten die Konvertierung. Das Ergebnis können Sie dann herunterladen. Die Kontrolle über die Auflösung ist bei vielen dieser Dienste eingeschränkt oder gar nicht vorhanden. Hier einige Beispiele und deren typische Ergebnisse laut der Analyse im Ausgangstext:
- LightPDF: Konvertiert oft mit einer festen Auflösung, im Beispiel des Ausgangstextes waren es 100 dpi. Bietet meist keine Einstellungsmöglichkeiten.
- Convertio: Ermöglicht den Upload von lokalen Dateien oder aus Cloud-Speichern. Konvertiert im Beispiel mit 200 dpi. Auch hier gibt es in der Regel keine Optionen zur Auflösungseinstellung.
- online2pdf.com: Obwohl die Benutzeroberfläche etwas älter wirkt, bietet dieser Dienst im Vergleich oft mehr Kontrolle. Nach dem Hochladen können Sie unter „Komprimierung“ Einstellungen für Qualität, Auflösung und Farbmodus vornehmen. Die Auflösung kann hier eingestellt werden. Die Qualität und Dateigröße werden oft als gut bewertet.
- ilovePDF: Konvertiert im Beispiel mit 150 dpi. Ein beliebter, einfacher Dienst, oft ohne erweiterte Optionen.
- Smallpdf: Konvertiert im Beispiel mit 300 dpi und bietet oft die Wahl, entweder die gesamten Seiten oder nur die im PDF enthaltenen Bilder zu exportieren. Bietet manchmal auch Funktionen zur Freigabe. Gibt an, Daten nach einer Stunde zu löschen, was ein wichtiger Aspekt beim Umgang mit vertraulichen Dokumenten ist.
Die Wahl des Online-Konverters hängt von Ihren Prioritäten ab: Bequemlichkeit, benötigte Auflösung, zusätzliche Funktionen (z.B. nur Bilder extrahieren) und nicht zuletzt der Umgang des Anbieters mit Ihren hochgeladenen Daten.
Hohe Auflösung beim Drucken erzielen
Neben der Umwandlung in Bildformate ist auch der Druck von PDFs in hoher Qualität oft relevant. Hier spielen die Einstellungen des PDF-Druckers oder der Druckertreiber eine Rolle, insbesondere die DPI-Einstellung.

Wenn Sie ein PDF physisch drucken oder ein neues PDF aus einer anderen Anwendung erstellen, können Sie über die Druckereinstellungen die Detailstufe festlegen. Die DPI-Einstellung (Dots Per Inch) gibt an, wie viele Punkte pro Zoll gedruckt werden. Ein höherer DPI-Wert bedeutet mehr Details und somit eine höhere Qualität des Ausdrucks, führt aber auch zu größeren Dateigrößen (bei der Erstellung eines neuen PDFs) oder längeren Druckzeiten.
Bei der Verwendung eines virtuellen PDF-Druckers (wie im Text beispielhaft 7-PDF Printer erwähnt) oder auch bei vielen physischen Druckertreibern finden Sie im Druckdialog einen Button für „Eigenschaften“ oder „Erweitert“. Dort können Sie Einstellungen wie die DPI anpassen. Ein Wert von 300 DPI wird oft als Standard für hochwertigen Druck angesehen, während 600 DPI oder mehr für sehr feine Details (z.B. technische Zeichnungen) gewählt werden können.
Auch die Bildkomprimierungseinstellungen im Druckdialog beeinflussen die Qualität. Wenn die Option verfügbar ist, wählen Sie eine niedrige Komprimierungsrate oder eine hohe Qualitätsstufe, um Bildartefakte zu vermeiden, auch wenn dies die Dateigröße erhöht.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie kann ich die PDF-Auflösung in Photoshop erhöhen?
Sie können die Auflösung eines PDF-Inhalts in Photoshop nicht nachträglich „erhöhen“, wenn die Informationen im Original-PDF nicht vorhanden sind. Wenn Sie jedoch Inhalte aus einem PDF in Photoshop bearbeiten möchten und eine hohe Auflösung benötigen, sollten Sie sicherstellen, dass der Import oder das Einfügen in der gewünschten Auflösung erfolgt. Nutzen Sie das Schnappschuss-Werkzeug von Adobe Reader mit einer fest eingestellten hohen Auflösung (z.B. 300 dpi) und fügen Sie den Inhalt in eine neue Photoshop-Datei ein, deren Auflösung ebenfalls auf 300 dpi eingestellt ist. Alternativ können Sie, falls Photoshop das PDF direkt öffnen kann, beim Import die Auflösung festlegen.
Wie kann ich ein PDF in hoher Qualität drucken?
Die Druckqualität eines PDFs hängt stark von den Einstellungen des Druckers ab. Öffnen Sie das PDF in Ihrem bevorzugten Betrachter und gehen Sie zum Druckdialog. Wählen Sie dort Ihren Drucker aus und klicken Sie auf „Eigenschaften“ oder „Einstellungen“. Suchen Sie nach Optionen wie „Druckqualität“ oder „Auflösung“ und stellen Sie einen hohen Wert ein, typischerweise 300 DPI oder höher. Achten Sie auch auf Einstellungen zur Bildverarbeitung oder Komprimierung, falls verfügbar, und wählen Sie Optionen, die eine hohe Qualität bevorzugen.
Warum sehen meine exportierten JPGs unscharf aus?
Unscharfe JPGs, die aus einem PDF exportiert wurden, sind meist auf eine zu geringe Auflösungseinstellung während des Exports oder eine zu starke Komprimierung zurückzuführen. Wenn Sie das Schnappschuss-Werkzeug im Reader nutzen, stellen Sie sicher, dass die feste Auflösung auf einen ausreichend hohen Wert (z.B. 300 dpi) eingestellt ist und dass die Zieldatei in Ihrem Bildbearbeitungsprogramm ebenfalls diese Auflösung verwendet. Beim Export mit Adobe Acrobat oder Online-Konvertern prüfen Sie die Auflösungseinstellungen (DPI oder Pixel/cm) und wählen Sie eine höhere Qualitätsstufe bei der Komprimierung.
Fazit: Die richtige Methode für Ihre Bedürfnisse
Die „Erhöhung“ der PDF-Auflösung bezieht sich in der Praxis meist darauf, eine qualitativ hochwertige Ausgabe aus dem PDF zu erzielen. Ob Sie PDF-Inhalte in hochauflösende Bilder umwandeln oder das Dokument in bester Qualität drucken möchten, es gibt verschiedene Wege, die zum Ziel führen. Nutzer von Adobe Acrobat haben die komfortabelsten und flexibelsten Optionen direkt in der Software. Wer auf kostenlose Tools angewiesen ist, kann den Umweg über das Schnappschuss-Werkzeug des Adobe Readers in Kombination mit einem Bildbearbeitungsprogramm gehen oder auf webbasierte Konverter zurückgreifen. Bei Online-Konvertern ist ein Vergleich der gebotenen Auflösung und Funktionen sowie des Umgangs mit Ihren Daten ratsam. Für den Druck ist die korrekte Einstellung der DPI im Druckdialog entscheidend. Wählen Sie die Methode, die am besten zu Ihren technischen Möglichkeiten, Qualitätsanforderungen und Datenschutzbedenken passt.
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