Eine bedeutende Änderung hat die Nutzer von Adobe Photoshop erreicht: Ab einer bestimmten Version sind die integrierten 3D-Funktionen, die über ein Jahrzehnt lang ein Teil des Programms waren, nicht mehr verfügbar. Diese Entscheidung, die mit der Veröffentlichung von Photoshop Version 22.5 im August 2021 wirksam wurde, hat bei vielen Anwendern Fragen aufgeworfen. Was steckt hinter diesem Schritt? Und welche Alternativen gibt es für diejenigen, die auf 3D-Funktionen in ihrer kreativen Arbeit angewiesen sind?

Die 3D-Fähigkeiten waren seit über zehn Jahren ein fester Bestandteil von Photoshop und haben sich im Laufe dieser Zeit als nützlich für eine Vielzahl von Anwendungen erwiesen, von einfachen 3D-Texten bis hin zu komplexeren Modellen und Renderings direkt in der gewohnten Photoshop-Umgebung. Ihr Erfolg und ihre Langlebigkeit unterstreichen ihre Relevanz für bestimmte Arbeitsabläufe.
Der technische Grund für die Entfernung
Der Hauptgrund für die Einstellung der 3D-Funktionen liegt in einem tiefgreifenden Wandel in der Technologiebranche, insbesondere im Bereich der Computergrafik und der Nutzung von Grafikprozessoren (GPUs). Die 3D-Funktionen in Photoshop basierten maßgeblich auf OpenGL. OpenGL ist eine etablierte API (Application Programming Interface) für das Rendern von 2D- und 3D-Vektorgrafiken. Sie war lange Zeit der Standard für viele Grafikanwendungen.

Allerdings hat sich die Personal-Computing-Branche in jüngster Zeit von OpenGL abgewendet und stattdessen auf native GPU APIs umgestellt. Diese nativen APIs sind oft besser auf die spezifische Hardware der Grafikkarte abgestimmt und können potenziell eine bessere Leistung und Effizienz bieten. Da die 3D-Funktionen in Photoshop kritisch von OpenGL abhingen, führte diese branchenweite Umstellung zur allmählichen Verschlechterung oder zumindest zu Herausforderungen bei der Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung dieser Funktionen innerhalb von Photoshop.
Die Abhängigkeit von einer Technologie, die im breiteren Computerkontext an Bedeutung verliert, machte die weitere Integration und Unterstützung der 3D-Funktionen in modernen Photoshop-Versionen zunehmend schwierig. Adobe stand vor der Herausforderung, entweder erheblich in die Neuentwicklung oder Anpassung dieser Funktionen zu investieren, um sie mit den neuen nativen GPU APIs kompatibel zu machen, oder einen anderen Weg einzuschlagen.
Die Entscheidung, die 3D-Funktionen zu entfernen, war, wie Adobe selbst betont, schwierig. Angesichts der technischen Herausforderungen und der Richtung, in die sich die Grafiktechnologie bewegt, wurde jedoch entschieden, dass die Entfernung der beste Weg ist, um die Stabilität und Leistung von Photoshop als Ganzes zu gewährleisten und gleichzeitig den Weg für zukünftige 3D-Lösungen zu ebnen.
Ein Blick zurück: Die Ära von 3D in Photoshop
Die 3D-Funktionen waren, wie erwähnt, über zehn Jahre lang ein fester Bestandteil von Photoshop. Dies ist eine bemerkenswert lange Zeit in der schnelllebigen Welt der Softwareentwicklung. In dieser Zeit haben sie sich zu einem wertvollen Werkzeug für viele Designer und Digitalkünstler entwickelt.
Nutzer konnten mit diesen Funktionen unter anderem:
- Text in 3D extrudieren und gestalten
- Einfache 3D-Formen erstellen
- Objekte in 3D-Räumen platzieren und transformieren
- Beleuchtung und Schatteneffekte anwenden
- 3D-Modelle importieren und bearbeiten
- Verpackungsmodelle und Mockups erstellen
Diese Fähigkeiten ermöglichten es, 3D-Elemente nahtlos in 2D-Designs und -Bilder zu integrieren, was Photoshop zu einem vielseitigeren Werkzeug machte. Viele Arbeitsabläufe wurden durch die Möglichkeit, grundlegende 3D-Aufgaben direkt in der vertrauten Photoshop-Umgebung zu erledigen, vereinfacht. Das lange Bestehen dieser Funktionen ist ein Beweis für ihren Nutzen und ihre Beliebtheit bei einem Teil der Photoshop-Nutzerbasis.
Die Zukunft der 3D-Erstellung bei Adobe
Auch wenn die 3D-Funktionen aus Photoshop entfernt wurden, bedeutet dies nicht das Ende der 3D-Ambitionen von Adobe. Ganz im Gegenteil. Adobe positioniert die Entfernung als Teil eines Übergangs zu moderneren und spezialisierteren 3D-Werkzeugen. Die „nächste Generation“ der 3D-Content-Erstellungswerkzeuge von Adobe ist laut Aussage des Unternehmens bereits verfügbar.
Diese Zukunft liegt in Adobes Substance Produktreihe. Die Substance Suite, die durch die Übernahme von Allegorithmic zu Adobe kam, ist eine Sammlung von spezialisierten Werkzeugen für die Erstellung von 3D-Materialien und -Assets. Produkte wie Substance 3D Painter, Substance 3D Designer und Substance 3D Stager sind leistungsstarke, dedizierte Anwendungen, die weit über die Möglichkeiten der bisherigen 3D-Funktionen in Photoshop hinausgehen.
Während die Integration von grundlegenden 3D-Funktionen in Photoshop für einige Anwender praktisch war, bietet die Substance Reihe eine professionellere und umfassendere Lösung für komplexe 3D-Aufgaben. Dieser Schritt von Adobe scheint eine Strategie zu sein, spezialisierte Aufgaben in spezialisierte Programme auszulagern, während sich das Kernprogramm Photoshop auf seine Stärken in der 2D-Bildbearbeitung konzentriert.
Was bedeutet das für bestehende Arbeitsabläufe?
Die Entfernung der 3D-Funktionen ab Version 22.5 stellt für Nutzer, die regelmäßig darauf angewiesen waren, eine erhebliche Umstellung dar. Arbeitsabläufe, die bisher nahtlos in Photoshop integriert waren, müssen nun angepasst werden.
Nutzer, die weiterhin auf die spezifischen 3D-Funktionen von Photoshop angewiesen sind, haben im Wesentlichen zwei Hauptoptionen:
- Verwendung einer älteren Version von Photoshop: Die 3D-Funktionen sind in Versionen vor Version 22.5 (also 22.4 und älter) weiterhin vorhanden und nutzbar. Dies erfordert jedoch, dass man auf Updates verzichtet, die möglicherweise andere Verbesserungen oder Sicherheitskorrekturen enthalten. Dies ist oft nur eine temporäre Lösung.
- Umstieg auf dedizierte 3D-Software: Dies beinhaltet die Erkundung der Adobe Substance Produktreihe oder anderer professioneller 3D-Softwarelösungen auf dem Markt. Dies erfordert das Erlernen neuer Programme und die Anpassung des Arbeitsablaufs, um 3D-Elemente separat zu erstellen und dann gegebenenfalls in Photoshop zu importieren.
Die Entscheidung ist sicherlich nicht trivial für die betroffenen Nutzer, insbesondere wenn 3D nur ein kleiner, aber notwendiger Teil ihres Workflows war. Der Umstieg auf eine komplett neue Software für diesen Teilbereich erfordert Zeit und Investition.
Vergleich: Photoshop 3D vs. Adobe Substance (basierend auf verfügbarer Info)
Merkmal | Photoshop 3D (bis v22.4) | Adobe Substance (Empfehlung) |
---|---|---|
Verfügbarkeit in Photoshop | Ja (bis Version 22.4) | Nein (separate Produkte) |
Entfernung ab Version | Version 22.5 (August 2021) | N/A |
Basierend auf Technologie | OpenGL | (Info nicht spezifisch in Quelle genannt, aber als "nächste Generation" bezeichnet) |
Dauer in Photoshop | Über 10 Jahre | N/A (separate Produktreihe) |
Positionierung durch Adobe | Eingestellt | Nächste Generation der 3D-Tools |
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
Wann genau wurden die 3D-Funktionen aus Photoshop entfernt?
Die Entfernung erfolgte mit der Veröffentlichung von Adobe Photoshop Version 22.5 im August 2021.
Warum hat Adobe die 3D-Funktionen entfernt?
Der Hauptgrund ist eine branchenweite Umstellung von der Nutzung von OpenGL, auf dem die Photoshop-3D-Funktionen basierten, hin zu nativen GPU APIs. Diese technologische Veränderung machte die Fortführung der 3D-Funktionen in Photoshop zunehmend schwierig.
Gibt es von Adobe eine Alternative für die 3D-Erstellung?
Ja, Adobe empfiehlt seine Substance Produktreihe als die nächste Generation von Werkzeugen für die 3D-Content-Erstellung.
Waren die 3D-Funktionen in Photoshop neu?
Nein, die 3D-Funktionen waren über 10 Jahre lang Teil von Photoshop und haben sich in dieser Zeit etabliert.
Kann ich die 3D-Funktionen noch nutzen, wenn ich sie benötige?
Ja, Sie können eine ältere Version von Photoshop (vor Version 22.5) verwenden, um weiterhin auf die 3D-Funktionen zuzugreifen. Neuere Versionen enthalten diese Funktionen jedoch nicht mehr.
Fazit
Die Entfernung der 3D-Funktionen aus Adobe Photoshop ab Version 22.5 im August 2021 ist eine direkte Folge technologischer Entwicklungen in der Grafikbranche, speziell der Abkehr von OpenGL hin zu moderneren GPU APIs. Obwohl diese Funktionen über ein Jahrzehnt lang nützlich waren, sah sich Adobe gezwungen, sie einzustellen, um die Stabilität und Zukunftsfähigkeit von Photoshop zu sichern. Für Nutzer, die auf 3D angewiesen sind, bedeutet dies eine notwendige Anpassung, entweder durch die Nutzung älterer Photoshop-Versionen oder den Umstieg auf spezialisierte 3D-Werkzeuge wie die Adobe Substance Produktreihe, die von Adobe als die Zukunft der 3D-Erstellung positioniert wird. Diese Umstellung unterstreicht die dynamische Natur der Softwareentwicklung und die Notwendigkeit für Kreative, sich an neue Werkzeuge und Arbeitsweisen anzupassen.
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