Wie nennt man Sex über das Internet?

Sexting: Das Gespräch mit jungen Menschen

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Das Thema Sexting ist für viele ein schwieriges Terrain. Es fällt oft schwer, darüber ins Gespräch zu kommen, sei es mit Jugendlichen oder unter Erwachsenen. Doch gerade weil digitale Medien und die Kommunikation über intime Inhalte eine immer größere Rolle spielen, ist es unerlässlich, sich diesem Thema offen und konstruktiv zu nähern. Dieser Artikel soll Denkanstöße geben, wie ein solches Gespräch gelingen kann und welche Aspekte dabei von zentraler Bedeutung sind, um junge Menschen zu erreichen und zu unterstützen.

Wie nennt man Sex über das Internet?
Sexting ist ein Kofferwort, bestehend aus den Wörtern „Sex“ und „Texting“. Es beschreibt das Versenden und Empfangen selbstproduzierter, freizügiger Aufnahmen via Computer oder Smartphone. Unter Jugendlichen sind auch die Begriffe "Pics" oder "Nudes" gebräuchlich.

Ehe man beginnt, über „die Jugendlichen“ und deren Verhalten zu sprechen, ist es von fundamentaler Bedeutung, den direkten Dialog mit ihnen zu suchen. Anstatt vorschnell zu verurteilen oder mit Verboten zu reagieren, sollte das Ziel sein, ein vertrauensvolles Gespräch auf Augenhöhe zu führen. Dies signalisiert Respekt und Offenheit, was die Basis für eine ehrliche Auseinandersetzung mit dem Thema bildet. Junge Menschen spüren sehr genau, ob man wirklich an ihrer Perspektive interessiert ist oder ob man nur belehren möchte.

Vielfältige Haltungen und Beweggründe verstehen

Es gibt nicht die eine einheitliche Haltung zum Umgang mit Sexting unter Jugendlichen. Die Meinungen und Praktiken sind vielfältig und reichen von völliger Ablehnung bis hin zur aktiven Nutzung als Teil ihrer Kommunikation und Beziehungsgestaltung. Ebenso sind die Gründe für Sexting äußerst unterschiedlich. Sie können von Neugier und dem Wunsch nach Erkundung der eigenen Sexualität über den Aufbau oder die Intensivierung einer intimen Beziehung bis hin zu externem Druck oder dem Gefühl, dazugehören zu müssen, reichen. Es ist entscheidend, diese Vielfalt anzuerkennen und zu reflektieren. Pauschale Urteile werden der Komplexität des Themas und den individuellen Situationen nicht gerecht. Eine neutrale und offene Herangehensweise hilft jungen Menschen, ihre eigenen Gefühle, Motivationen und auch Unsicherheiten bezüglich Sexting besser einordnen und mit Ihnen teilen zu können.

Mediale Rollenbilder kritisch hinterfragen

In einer medienüberfluteten Welt sind junge Menschen ständig mit Darstellungen von Körpern, Beziehungen und Sexualität konfrontiert. Oftmals transportieren diese Medien unrealistische oder stereotype Rollenbilder und Erwartungen, insbesondere im Hinblick auf Geschlechterrollen. Sprechen Sie mit jungen Menschen über diese medialen Vorbilder und regen Sie sie dazu an, kritisch zu hinterfragen, was diese Aufnahmen transportieren. Welche Botschaften über Attraktivität, Männlichkeit, Weiblichkeit oder Sexualität werden vermittelt? Wie passen diese zu ihren eigenen Werten und Gefühlen? Reflektieren Sie dabei auch Ihre eigene Wahrnehmung von Medienvorbildern. Seien Sie sensibel dafür, wie schwer es gerade für junge Menschen sein kann, sich dem oft enormen Druck durch diese „Verhaltensvorlagen“ zu widersetzen und einen eigenen, authentischen Weg zu finden, der sich für sie persönlich richtig anfühlt.

Das Recht auf Nein und das Stärken des Bauchgefühls

Ein unumgänglicher Grundsatz im Umgang mit intimen Aufnahmen ist, dass niemand jemals etwas von sich machen oder teilen sollte, wenn er sich dabei unwohl fühlt. Dieses Gefühl des Unbehagens ist ein wichtiges Warnsignal, das unbedingt ernst genommen werden muss. In solchen Momenten ist ein klares „Nein“ nicht nur legitim, sondern das einzig Richtige. Der Druck, doch mitzumachen, kann, wie bereits erwähnt, sehr groß sein – sei es durch die Erwartungen eines Partners, den Wunsch, in einer Gruppe akzeptiert zu werden, oder einfach die Angst, etwas zu verpassen. Viele junge Menschen haben eigentlich ein gutes Gespür dafür, was sie wollen und was nicht, und kennen oft auch grundlegende Regeln im Umgang mit Aufnahmen, wie das Recht am eigenen Bild. Doch gerade in emotionalen Situationen, zum Beispiel wenn man verliebt ist, oder unter starkem Gruppendruck, können diese Regeln und das eigene Bauchgefühl schnell in den Hintergrund treten. Stärken Sie daher junge Menschen darin, ihrem inneren Gefühl zu vertrauen und den Mut zu haben, Nein zu sagen, auch wenn es schwerfällt.

Die klare Grenze: Intime Aufnahmen niemals weiterleiten

Eine der wichtigsten Regeln, die unmissverständlich kommuniziert werden muss, betrifft das Weiterleiten intimer Aufnahmen anderer Personen. Dies ist eine rote Linie, die niemals überschritten werden darf. Das Weiterleiten von freizügigen Bildern oder Videos ohne die ausdrückliche Zustimmung der darauf abgebildeten Person ist nicht nur ein schwerer Vertrauensbruch und extrem unfair gegenüber der betroffenen Person, sondern auch strafbar. Das Recht am eigenen Bild gibt jeder Person die Kontrolle darüber, ob und wie Bilder von ihr verbreitet werden. Auch wenn viele Jugendliche diese Regel kennen, wird sie leider immer wieder missachtet, oft ohne die Tragweite der Konsequenzen für die betroffene Person wirklich zu erfassen. Machen Sie deutlich, dass die Verbreitung intimer Inhalte ohne Zustimmung schwerwiegende rechtliche und persönliche Folgen haben kann.

Wo liegt das Unrecht? Erstellen versus Weiterleiten

Es ist von zentraler Bedeutung, klar zu positionieren, wo das eigentliche Unrecht im Kontext von Sexting liegt. Der Text betont, dass der Unrechtsmoment in der unbefugten Verbreitung, also im Weiterleiten der Aufnahmen besteht, und nicht im Akt des Erstellens eines freizügigen Bildes selbst. Wenn eine Person sich freiwillig und bewusst dafür entscheidet, ein intimes Bild von sich zu machen – sei es für sich allein, als Ausdruck der eigenen Sexualität oder im Rahmen einer einvernehmlichen Kommunikation mit einer vertrauten Person – ist dies zunächst ihre private Entscheidung und ihr Recht auf sexuelle Selbstbestimmung. Die moralische Verurteilung oder gar Kriminalisierung des Erstellens lenkt vom eigentlichen Kernproblem ab: dem Kontrollverlust und der Bloßstellung, die durch das unbefugte Weiterleiten verursacht werden. Machen Sie diesen Unterschied klar, um eine faire und differenzierte Perspektive auf das Thema zu ermöglichen und die eigentlichen Täter (die Weiterleitenden) zu benennen.

Solidarität mit Betroffenen zeigen

Wenn intime Aufnahmen ohne Zustimmung verbreitet werden, sind die betroffenen Personen oft enormen emotionalen und sozialen Belastungen ausgesetzt. Sie können sich gedemütigt, verletzt, ängstlich und hilflos fühlen. In solchen Situationen ist es unerlässlich, klar Stellung zu beziehen und sich für Betroffene einzusetzen. Dies bedeutet konkret: Sich nicht an der Verbreitung oder dem „Shaming“ der Person zu beteiligen, Empathie und Unterstützung anzubieten, die Schuld klar beim Weiterleitenden zu verorten und nicht beim Ersteller des Bildes, und gegebenenfalls Hilfe von Vertrauenspersonen oder professionellen Stellen zu suchen. Bestärken Sie junge Menschen darin, Zivilcourage zu zeigen und sich aktiv gegen Mobbing und Ausgrenzung einzusetzen, wenn sie von solchen Fällen in ihrem Umfeld erfahren.

Erstellen vs. Weiterleiten: Ein Vergleich basierend auf dem Text

AspektErstellen intimer AufnahmenWeiterleiten intimer Aufnahmen (ohne Zustimmung)
Relevanz laut TextAkt der Selbstbestimmung, kann Teil privater Kommunikation seinDas eigentliche Unrecht; Verletzung von Rechten
Moralische/rechtliche Bewertung laut TextIn sich nicht das Problem; Verurteilung lenkt abUnfair und strafbar
Rechtlicher Bezug laut TextNicht primär problematisiert im Kontext der VerurteilungVerletzt das Recht am eigenen Bild
Auswirkungen laut TextPersönliche EntscheidungVerheerend für Betroffene; Vertrauensbruch

Häufig gestellte Fragen (FAQs)

Warum fällt es so schwer, über Sexting zu sprechen?
Das Thema ist oft mit Scham, Unsicherheit und Tabus behaftet. Es geht um Intimität, Sexualität und digitale Kommunikation, Bereiche, die für viele schwer zugänglich sind, sowohl für Jugendliche als auch für Erwachsene.
Soll ich Jugendliche für Sexting verurteilen?
Nein, das vom Text empfohlene Vorgehen ist, das offene Gespräch zu suchen und zu versuchen, die Beweggründe und Haltungen der Jugendlichen zu verstehen, anstatt vorschnell zu verurteilen.
Sind die Gründe für Sexting immer gleich?
Nein, der Text betont, dass die Gründe für Sexting sehr vielfältig sein können und nicht jeder Jugendliche dasselbe Interesse oder dieselben Motivationen hat.
Was ist das Wichtigste, wenn ich ein intimes Bild von mir machen soll und mich unsicher fühle?
Der Text macht klar: Wenn Sie sich dabei unwohl fühlen, ist das einzige Richtige, Nein zu sagen. Vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl.
Darf ich intime Bilder, die mir geschickt wurden, an andere weiterleiten?
Nein, der Text stellt unmissverständlich klar, dass das Weiterleiten intimer Aufnahmen anderer Personen ohne deren Zustimmung unfair und strafbar ist.
Ist es per se falsch oder verwerflich, ein freizügiges Bild von sich zu erstellen?
Laut Text liegt das eigentliche Unrecht nicht im Erstellen des Bildes selbst, sondern im unbefugten Weiterleiten. Das Erstellen kann Teil der Selbstbestimmung sein, während das Weiterleiten das Recht am eigenen Bild verletzt.
Wie kann ich jemanden unterstützen, dessen intime Aufnahmen ohne Zustimmung verbreitet wurden?
Der Text empfiehlt, sich für Betroffene einzusetzen, Solidarität zu zeigen, nicht an der Verbreitung teilzunehmen und deutlich zu machen, dass das Unrecht beim Weiterleitenden liegt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein offener, verständnisvoller und nicht verurteilender Dialog der Schlüssel ist, um junge Menschen beim Thema Sexting zu begleiten. Es geht darum, sie in ihrer Selbstbestimmung zu stärken, ihnen die Bedeutung des Rechts am eigenen Bild zu vermitteln und unmissverständlich klarzumachen, dass das Weiterleiten intimer Inhalte ohne Zustimmung eine rote Linie darstellt, die niemals überschritten werden darf. Indem wir diese Gespräche führen und uns für die Rechte und den Schutz junger Menschen einsetzen, tragen wir dazu bei, einen sichereren und respektvolleren Umgang mit digitalen Medien und Intimität zu fördern.

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Andenmatten Soltermann

Hallo! Ich bin Andenmatten Soltermann, ein Schweizer Fotograf, der leidenschaftlich die Essenz der Welt durch seine Linse einfängt. Geboren und aufgewachsen in den majestätischen Schweizer Alpen, haben die deutsche Sprache und atemberaubende Landschaften meine kreative Vision geprägt. Meine Liebe zur Fotografie begann mit einer alten analogen Kamera, und seitdem widme ich mein Leben der Kunst, visuelle Geschichten zu erzählen, die berühren und verbinden.In meinem Blog teile ich praktische Tipps, Techniken und Erfahrungen, um dir zu helfen, deine fotografischen Fähigkeiten zu verbessern – egal, ob du ein neugieriger Anfänger oder ein erfahrener Profi bist. Von der Beherrschung des natürlichen Lichts bis hin zu Ratschlägen für wirkungsvolle Bildkompositionen ist es mein Ziel, dich zu inspirieren, die Welt mit neuen Augen zu sehen. Mein Ansatz verbindet Technik mit Leidenschaft, immer auf der Suche nach dem Funken, der ein Foto unvergesslich macht.Wenn ich nicht hinter der Kamera stehe, findest du mich auf Bergpfaden, auf Reisen nach neuen Perspektiven oder beim Genießen der Schweizer Traditionen, die mir so am Herzen liegen. Begleite mich auf dieser visuellen Reise und entdecke, wie Fotografie die Art und Weise, wie du die Welt siehst, verändern kann.

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