Herzlichen Glückwunsch, du hast es geschafft! Deine Bewerbung für einen Ausbildungsplatz war überzeugend, und das Unternehmen möchte dich persönlich kennenlernen. Ein Vorstellungsgespräch ist deine große Chance, dich von deiner besten Seite zu zeigen und die Verantwortlichen davon zu überzeugen, dass du genau der richtige Kandidat für die ausgeschriebene Stelle bist. Es ist völlig normal, vor einem solchen Gespräch nervös zu sein, besonders wenn es dein erstes ist. Doch mit der richtigen Vorbereitung kannst du dem Termin gelassen entgegenblicken und deine Nervosität in positive Energie umwandeln.

Der Ablauf eines Vorstellungsgesprächs für eine Ausbildung
Ein typisches Vorstellungsgespräch für eine Ausbildung folgt oft einem ähnlichen Muster. Wenn du weißt, was auf dich zukommt, fühlst du dich sicherer. Plane unbedingt genug Zeit für deine Anreise ein, um pünktlich zu erscheinen. Pünktlichkeit ist ein Zeichen von Zuverlässigkeit und Respekt.
Begrüßung und Small Talk
Das Gespräch beginnt meist mit der Begrüßung. Achte auf einen festen Händedruck, wenn dieser angeboten wird, und stelle Blickkontakt her. Die Teilnehmer stellen sich vor. Oft folgt eine kurze Phase des Small Talks, um die Atmosphäre aufzulockern. Fragen zur Anreise oder wie es dir geht, sind hier typisch. Nimm ruhig ein angebotenes Getränk an, das hilft gegen einen trockenen Mund während des Gesprächs.
Erzählen Sie etwas über sich
Nach dem Small Talk kommt oft die Aufforderung, etwas über dich zu erzählen. Das ist deine Gelegenheit, kurz und prägnant deinen Werdegang zu skizzieren und zu erläutern, warum du dich für diesen Beruf und dieses Unternehmen entschieden hast. Bereite diese Vorstellung gut vor, aber lerne sie nicht auswendig, damit sie natürlich klingt.
Die Fragen der Gesprächspartner
Im Kern des Gesprächs stehen die Fragen der Personalverantwortlichen. Diese können sehr vielfältig sein. Es geht darum, mehr über deine Persönlichkeit, deine Motivation, deine Fähigkeiten und deine Erwartungen zu erfahren. Zeige, dass du dich mit dem Unternehmen und dem Ausbildungsberuf auseinandergesetzt hast. Später gehen wir auf typische Fragen genauer ein.
Deine Fragen an das Unternehmen
Am Ende des Gesprächs hast du in der Regel die Möglichkeit, selbst Fragen zu stellen. Nutze diese Chance unbedingt! Eigene Fragen zeigen dein Interesse, deine Neugier und dass du dir Gedanken gemacht hast. Es hilft dir auch, mehr über die Stelle und das Arbeitsumfeld zu erfahren.
Verabschiedung
Beim Abschied bedankst du dich für das Gespräch. Sei selbstbewusst und äußere ruhig, dass dir das Gespräch gefallen hat und du dir vorstellen könntest, deine Ausbildung in diesem Unternehmen zu machen. Erkundige dich auch nach den weiteren Schritten und wann du mit einer Rückmeldung rechnen kannst.
Online-Vorstellungsgespräche
Immer häufiger finden Vorstellungsgespräche auch online statt, beispielsweise per Videoanruf. Der Ablauf ist ähnlich wie bei einem persönlichen Gespräch, aber du musst zusätzlich auf eine stabile Internetverbindung und eine ruhige Umgebung achten. Auch hier ist gute Vorbereitung entscheidend.
Wie lange dauert ein Vorstellungsgespräch?
Die Dauer eines Vorstellungsgesprächs für eine Ausbildung kann variieren, liegt aber meist zwischen 30 und 60 Minuten. Bei sehr gefragten Berufen oder dualen Studiengängen kann es auch länger dauern, manchmal bis zu 90 Minuten oder sogar zwei Stunden, insbesondere wenn praktische Übungen integriert sind. Bei Gruppenverfahren oder Assessment Centern solltest du einen ganzen Tag einplanen. Es ist ratsam, nach der Einladung beim Unternehmen nach der geplanten Dauer zu fragen, um besser planen zu können.
Die optimale Vorbereitung auf das Gespräch
Eine gründliche Vorbereitung ist das A und O für ein erfolgreiches Vorstellungsgespräch. Sie gibt dir Sicherheit und hilft dir, selbstbewusst aufzutreten.
Recherche über das Unternehmen und den Beruf
Informiere dich intensiv über das Unternehmen: Welche Produkte oder Dienstleistungen bietet es an? Welche Werte vertritt es? Gibt es aktuelle Nachrichten oder Projekte? Schau dir die Website genau an, recherchiere in sozialen Medien. Lies die Stellenausschreibung nochmals sorgfältig durch und gleiche die Anforderungen mit deinen eigenen Fähigkeiten ab.
Selbstanalyse: Stärken und Schwächen
Überlege dir, welche deiner Stärken für die Ausbildung besonders relevant sind. Bereite konkrete Beispiele vor, die zeigen, wie du diese Stärken in der Praxis eingesetzt hast. Auch die Frage nach Schwächen kann vorkommen. Wähle eine Schwäche, an der du arbeitest, und erkläre, wie du versuchst, sie zu verbessern.
Antworten vorbereiten und üben
Gehe typische Fragen durch, die gestellt werden könnten (siehe nächster Abschnitt). Überlege dir deine Antworten und übe sie, am besten mit Freunden oder Familie. So wirst du sicherer in deinen Formulierungen.
Eigene Fragen formulieren
Bereite mindestens zwei bis drei Fragen vor, die du dem Unternehmen stellen möchtest. Das zeigt dein Engagement und hilft dir, ein besseres Bild von der Stelle und dem Team zu bekommen.
Organisation und Planung
Wähle passende Kleidung aus, in der du dich wohlfühlst und die zum Unternehmen passt. Plane deine Anreise sorgfältig, um pünktlich zu sein. Lege alle Dokumente bereit, die du mitnehmen möchtest.
Checkliste zur Vorbereitung:
- Unternehmen recherchieren (Branche, Produkte, Werte)
- Eigene Stärken & Schwächen kennen
- Begründung für die Wahl der Ausbildung & des Unternehmens vorbereiten
- Typische Fragen durchgehen (z. B. „Erzählen Sie etwas über sich.“)
- Eigene Fragen vorbereiten
- Bewerbungsunterlagen mitnehmen
- Passende Kleidung auswählen
- Anfahrt planen & pünktlich sein
- Freundlich & selbstbewusst auftreten
Was sollte ich zum Vorstellungsgespräch mitnehmen?
Es gibt einige Dinge, die du zum Vorstellungsgespräch mitnehmen solltest, um gut vorbereitet zu sein. Auch wenn vieles digital abläuft, ist es gut, eine physische Kopie dabei zu haben.
Checkliste: Was mitnehmen?
- Kopie deiner Bewerbung: Eine ausgedruckte Kopie deiner vollständigen Bewerbung (Anschreiben, Lebenslauf, wichtige Zeugnisse) kann hilfreich sein, falls der Gesprächspartner keine zur Hand hat oder du selbst noch einmal etwas nachschauen möchtest.
- Notizblock und Stift: Notizen während des Gesprächs zu machen, zeigt Interesse und dass du wichtige Informationen festhalten möchtest.
- Eigene Notizen: Notiere dir Fakten über das Unternehmen oder Fragen, die du stellen möchtest. Im Notfall kannst du kurz in deine Notizen schauen.
- Smartphone oder Tablet mit allen wichtigen Dokumenten als PDF: Als Backup ist es gut, alle Unterlagen auch digital dabei zu haben.
- Kopfhörer für Wartezeiten: Kann helfen, sich vor dem Gespräch noch kurz zu entspannen.
- Ladegerät oder Powerbank: Stelle sicher, dass dein Smartphone einsatzbereit bleibt, falls du es für Notizen oder digitale Dokumente nutzt.
Typische Fragen im Vorstellungsgespräch Ausbildung
Die Fragen sind ein zentraler Bestandteil des Gesprächs. Es gibt verschiedene Kategorien von Fragen.

Fragen zu deiner Person
Hier möchte das Unternehmen mehr über dich als Mensch erfahren. Fragen wie „Erzählen Sie etwas über sich“, „Was sind Ihre Hobbys?“, „Wie gehen Sie mit Stress um?“ oder „Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?“ sind üblich.
Fragen zur Ausbildung und zum Unternehmen
Hier geht es um deine Motivation und dein Wissen. Beispiele sind „Warum möchten Sie diese Ausbildung machen?“, „Was wissen Sie über unser Unternehmen?“, „Warum haben Sie sich gerade bei uns beworben?“ oder „Welche Erwartungen haben Sie an die Ausbildung?“. Zeige hier, dass du dich informiert hast.
Fragen zu deinen Fähigkeiten und Erfahrungen
Hier werden deine Stärken, Schwächen und bisherigen Erfahrungen beleuchtet. „Was sind Ihre größten Stärken/Schwächen?“, „Haben Sie schon Praktika gemacht? Was haben Sie dabei gelernt?“, „Wie lösen Sie Probleme?“ oder „Arbeiten Sie lieber im Team oder alleine?“ sind mögliche Fragen.
Situative Fragen
Manchmal werden dir hypothetische Situationen geschildert, und du sollst beschreiben, wie du reagieren würdest. Das gibt Einblick in deine Denkweise und Problemlösungsfähigkeiten.
Unerlaubte Fragen
Es gibt auch Fragen, die im Bewerbungsgespräch nicht gestellt werden dürfen, zum Beispiel nach deiner Familienplanung, deiner Religion oder Gewerkschaftszugehörigkeit. Auf solche Fragen musst du nicht wahrheitsgemäß antworten oder kannst die Antwort verweigern.
Umgang mit Nervosität
Lampenfieber ist absolut normal. Versuche, sichtbare Zeichen von großer Nervosität wie permanentes Zappeln oder Nägelkauen zu vermeiden. Hier ein paar Tipps:
- Atme vor dem Gespräch tief durch und trinke einen Schluck Wasser.
- Wiederhole deine vorbereiteten Antworten im Kopf.
- Je besser du vorbereitet bist, desto sicherer fühlst du dich.
- Vermeide schwere Mahlzeiten kurz vor dem Gespräch.
- Plane genug Zeit für die Anreise ein, um Stress zu vermeiden.
Richtiges Verhalten im Gespräch: Dos & Don'ts
Dein Verhalten im Gespräch hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Achte auf deine Körpersprache und deine Umgangsformen.
Do | Don't |
---|---|
Offen sagen, dass du aufgeregt bist (macht dich menschlich) | Zu spät kommen |
Auf die Körperhaltung achten (aufrecht sitzen, Blickkontakt) | Nervös herumzappeln |
Alle Ansprechpartner begrüßen | Die Eltern mit ins Gespräch nehmen |
Auf Fragen vorbereitet sein und aktiv zuhören | Nach Urlaub fragen (im ersten Gespräch) |
Freundlich und aufmerksam sein | Unpassend gekleidet sein |
Das Vorstellungsgespräch verschieben: Geht das?
Ja, es ist möglich, ein Vorstellungsgespräch zu verschieben, wenn ein wichtiger Grund vorliegt (z. B. Krankheit, familiärer Notfall). Informiere das Unternehmen so früh wie möglich, am besten telefonisch oder per E-Mail. Erkläre kurz den Grund und schlage direkt einen Alternativtermin vor, um dein starkes Interesse zu zeigen. Sei bereit, kompromissbereit zu sein.
Nach dem Vorstellungsgespräch: Die Wartezeit
Nach dem Gespräch beginnt die Wartezeit. Erkundige dich am Ende des Gesprächs nach den nächsten Schritten und wann du mit einer Rückmeldung rechnen kannst. Manche Unternehmen melden sich schnell, andere brauchen ein paar Wochen. Eine Rückmeldung innerhalb von ein bis zwei Wochen ist jedoch üblich.
Nachhaken
Falls die angegebene Frist verstrichen ist und du nichts gehört hast, ist eine freundliche Nachfrage per E-Mail oder Telefon völlig in Ordnung und zeigt weiterhin dein Interesse.
Dankschreiben
Ein Dankschreiben nach dem Vorstellungsgespräch ist eine gute Möglichkeit, positiv in Erinnerung zu bleiben. Sende es idealerweise ein bis zwei Tage nach dem Gespräch per E-Mail. Bedanke dich für das Gespräch und bekräftige dein Interesse. Du kannst auch kurz auf einen Punkt eingehen, der dir besonders gut gefallen hat.
Häufig gestellte Fragen
Wie lange dauert ein Vorstellungsgespräch für eine Ausbildung?
Die Dauer liegt meist zwischen 30 und 60 Minuten, kann aber bei komplexeren Verfahren länger sein.
Was soll ich zum Vorstellungsgespräch mitnehmen?
Nimm eine Kopie deiner Bewerbung, Notizblock und Stift, eventuell eigene Notizen sowie digitale Kopien deiner Unterlagen mit.
Kann ich ein Vorstellungsgespräch verschieben?
Ja, das ist möglich, wenn ein wichtiger Grund vorliegt. Informiere das Unternehmen rechtzeitig und schlage Alternativtermine vor.
Wie gehe ich mit Nervosität im Vorstellungsgespräch um?
Nervosität ist normal. Gute Vorbereitung hilft. Atme tief durch, trinke Wasser und vermeide sichtbares Zappeln. Sag ruhig, dass du aufgeregt bist.
Was passiert nach dem Vorstellungsgespräch?
Es folgt eine Wartezeit, bis das Unternehmen eine Entscheidung trifft. Du kannst nachhaken, wenn die Frist überschritten ist, und ein Dankschreiben senden.
Ein Vorstellungsgespräch für eine Ausbildung ist eine wichtige Hürde auf dem Weg zu deinem Traumberuf. Mit gründlicher Vorbereitung, einem positiven Auftreten und dem Wissen um den Ablauf kannst du diese Herausforderung meistern und einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Viel Erfolg!
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