Der Anrufbeantworter, oft liebevoll AB genannt, ist aus unserem Alltag kaum noch wegzudenken. Er ist das digitale Gedächtnis unseres Telefons, das wichtige Nachrichten aufzeichnet, wenn wir gerade nicht erreichbar sind. Doch wie hat alles begonnen, und welche Entwicklungen hat dieses praktische Gerät durchlaufen?
Die Ursprünge: Wann wurden Anrufbeantworter erfunden?
Die genaue Erfindung des Anrufbeantworters lässt sich nicht auf ein einziges Datum festlegen, und die uns vorliegenden Informationen geben hierzu keine exakte Jahreszahl an. Es gibt jedoch Hinweise auf frühe Entwicklungen. So wird ein niederländischer Artikel aus den Jahren 1946/47 erwähnt, der einen „Robot-Telefoon“ namens Ipsophoon beschreibt. Dies deutet darauf hin, dass die Idee und erste Prototypen bereits Mitte des 20. Jahrhunderts existierten.

In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich die Technologie stetig weiter. Anfänglich handelte es sich meist um separate Geräte, die am Telefonanschluss betrieben wurden. Diese frühen Modelle nutzten oft Magnetbänder zur Aufzeichnung. Kompaktkassetten, Mini- oder Mikrokassetten waren gebräuchlich. Bessere Geräte besaßen sogar zwei Kassettenlaufwerke: eines für die feste Ansage und ein separates für die Nachrichten der Anrufer. Bei Geräten mit nur einem Laufwerk musste die Kassette für die Aufnahme der Nachricht erst zurückgespult werden, was zu Wartezeiten führte. Solche Kassetten-basierten Anrufbeantworter werden im 21. Jahrhundert nicht mehr hergestellt.
In den 1990er Jahren waren Anrufbeantworter als separate Geräte weit verbreitet. Mit dem Aufkommen digitaler Speichertechnologien begann eine neue Ära. Digitale Geräte speichern Sprachdaten intern, zunächst oft in RAM, was bei Stromausfall eine Batterie zur Sicherung erforderte. Heute wird meist nichtflüchtiger Flash-Speicher verwendet, wodurch eine Batterie überflüssig wird. Auch Mischformen, etwa mit RAM für die Ansage und Kassette für die Nachrichten, waren zeitweise auf dem Markt.
Heutzutage sind Anrufbeantworter oft nicht mehr als eigenständige Geräte zu finden, sondern häufig direkt in Festnetztelefone, deren Basisstationen oder in Telefonanlagen integriert. Im Mobilfunkbereich hat sich dagegen die netzseitige Lösung, die Voice-Mailbox, durchgesetzt.
Lokale Anrufbeantworter vs. Netzseitige Mailbox
Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen zwei Haupttypen von Anrufbeantwortern:
Teilnehmerseitige Anrufbeantworter: Diese Geräte sind direkt bei Ihnen zu Hause oder im Büro installiert. Sie können ein separates Gerät sein oder in Ihr Telefon integriert sein. Der Vorteil ist, dass der Anruf erst zu Ihrem Gerät geleitet wird, bevor die Ansage startet. Theoretisch könnten Sie den Anruf noch entgegennehmen, während der Anrufer bereits spricht (was allerdings unüblich ist). Die Verzögerung bis zur Aktivierung der Ansage lässt sich oft flexibel einstellen. Ein Nachteil ist, dass das Gerät eingeschaltet sein muss und Strom benötigt.
Netzseitige Mailbox (Voice-Mailbox): Diese Art des Anrufbeantworters wird direkt vom Telefonanbieter in dessen Netz betrieben. Im Mobilfunk ist dies die Standardlösung (Mobilbox, Combox). Aber auch bei VoIP- und zunehmend bei Festnetzanschlüssen (wie die SprachBox der Deutschen Telekom) wird dies angeboten. Die Nachrichten werden auf Servern des Anbieters gespeichert und können per Telefon abgefragt werden. Der Zugriff erfolgt über eine spezielle Zugangsnummer. Ein Nachteil ist, dass ein Anruf, der von der Mailbox übernommen wurde, nicht mehr von Ihnen entgegengenommen werden kann. Auch die Einstellmöglichkeiten für die Verzögerung bis zur Rufumleitung sind oft eingeschränkt (z. B. in 5-Sekunden-Schritten bis 30 Sekunden im GSM-Standard).

Funktionen moderner Anrufbeantworter und Mailboxen
Moderne Anrufbeantworter und Voice-Mailboxen bieten eine Vielzahl von Funktionen, die über das reine Aufzeichnen von Nachrichten hinausgehen:
- Fernabfrage: Dies ist eine der wichtigsten Funktionen. Sie ermöglicht es Ihnen, aufgesprochene Nachrichten von einem beliebigen anderen Telefon aus abzuhören. Dies geschieht meist nach Eingabe einer PIN zur Identifizierung. Früher gab es sogar spezielle Geräte mit Tasten, die akustische Signale erzeugten, um PINs und Befehle an ältere Anrufbeantworter mit Wählscheiben-Telefonen zu übermitteln.
- Benachrichtigung bei neuen Nachrichten: Einige Geräte oder netzseitige Dienste können Sie aktiv benachrichtigen, wenn eine neue Nachricht eingegangen ist. Dies kann durch einen automatischen Anruf an eine vordefinierte Nummer, eine SMS oder sogar über ältere Dienste wie Cityruf geschehen.
- Faxempfang: Einige fortschrittlichere Geräte oder Voicebox-Lösungen können neben Sprachnachrichten auch Faxe empfangen und speichern (Fax2mail).
- Unified Messaging: Bei professionellen Telefonanlagen oder in modernen Kommunikationslösungen werden Sprachnachrichten oft in Unified-Messaging-Systeme integriert. Das bedeutet, dass Sprachnachrichten zusammen mit E-Mails, Faxen und anderen Kommunikationsformen über eine zentrale Software auf dem PC verwaltet werden können.
Ist ein Anrufbeantworter sinnvoll?
Ob ein Anrufbeantworter oder eine Mailbox sinnvoll ist, hängt stark von Ihren individuellen Bedürfnissen ab. Die uns vorliegende Information legt nahe, dass ein Anrufbeantworter eine wertvolle Unterstützung sein kann, besonders wenn Sie:
- Ein hohes Anrufaufkommen haben, das Sie von Ihrer Arbeit abhält.
- Aufgrund Ihrer Tätigkeiten nicht immer sofort ans Telefon gehen können.
- Wichtige Anrufe verpassen, wenn Sie nicht erreichbar sind.
In solchen Fällen fungiert der Anrufbeantworter als intelligenter Telefonassistent, der sicherstellt, dass keine wichtige Information verloren geht.
Verwaltung der Mailbox: Warum springt sie an und wie schalte ich sie aus?
Die netzseitige Mailbox springt an, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind, beispielsweise wenn Sie nicht abheben, Ihr Telefon besetzt ist oder Sie nicht erreichbar sind. Die genauen Einstellungen, wann die Mailbox rangehen soll, können Sie selbst festlegen.
Die Verwaltung der Mailbox erfolgt in der Regel über spezielle Kurzwahlen oder Steuercodes, die Sie mit Ihrem Telefon eingeben. Jeder große Netzbetreiber (Telekom, Vodafone, Telefónica/O2) hat eigene Kurzwahlen für den Zugriff auf die Mailbox.
Mailbox per Kurzwahl und Menü verwalten
Der klassische Weg ist, die Mailbox anzurufen und sich durch das Sprachmenü führen zu lassen. Dort können Sie Ansagen personalisieren oder die Bedingungen für die Rufumleitung ändern. Die Kurzwahlen der großen Anbieter sind:
Telefonanbieter | Mailbox-Kurzwahl |
---|---|
Telekom | 3311 |
Vodafone | 5500 |
Telefónica (O2/E-Plus) | 333 |
Oft reicht es auch aus, die Ziffer 1 auf Ihrem Handy länger zu drücken, um die Mailbox anzuwählen.
Mailbox per Steuercodes verwalten
Alternativ können Sie viele Funktionen der Mailbox auch über sogenannte Steuercodes (Tastenkombinationen) steuern. Besonders nützlich ist der Code zum Deaktivieren aller Rufumleitungen zur Mailbox:
Um die Anrufweiterleitung zu Ihrer Mailbox auszuschalten, geben Sie die Zeichenfolge ##002#
ein und drücken anschließend die grüne Hörertaste. Dieser Code funktioniert in der Regel auf allen aktuellen Smartphones und in allen Netzen, sowohl im Inland als auch im Ausland.

Es gibt weitere Codes für spezifische Rufumleitungen:
Funktion | Code zum Einrichten | Code zum Deaktivieren | Code zum Status prüfen |
---|---|---|---|
Absolute Rufumleitung (alle Anrufe) | 21*Telefonnummer# | ##21# | *#21# |
Umleitung, wenn nicht abgehoben | 61*TelefonnummerZeit# (Zeit in Sek.) | ##61# | *#61# |
Umleitung, wenn besetzt | 67*Telefonnummer# | ##67# | *#67# |
Umleitung, wenn nicht erreichbar | 62*Telefonnummer# | ##62# | *#62# |
Alle Rufumleitungen | (Einrichtung spezifisch) | ##002# | *#62# oder *#004# (je nach Anbieter/Gerät) |
Beachten Sie, dass sich die spezifische „Telefonnummer“ in den Codes für die Rufumleitung auf die Nummer Ihrer Mailbox bezieht (siehe Kurzwahlen oben). Die genauen Aktivierungscodes, um die Mailbox nach dem Ausschalten wieder einzuschalten, können je nach Anbieter variieren. Zum Beispiel:
- Telekom:
62*3311#
- Vodafone:
21*5500#
(leitet alle Anrufe an die Mailbox um) - Telefónica (O2):
004*333#
(aktiviert bedingte Umleitungen)
Mailbox über Smartphone-Menü verwalten
Viele Smartphones bieten auch eine Konfigurationsmöglichkeit direkt im Telefon-Menü. Bei Samsung-Geräten finden Sie die Einstellungen oft unter Telefon-App -> Drei Punkte -> Zusatzdienste -> Rufumleitung -> Sprachanrufe. Dort können Sie die hinterlegte Mailbox-Nummer für die verschiedenen Weiterleitungsbedingungen (besetzt, keine Antwort, nicht erreichbar) entfernen oder ändern. Beim iPhone gibt es keine herstellerspezifische Vorgehensweise; hier nutzen Sie am besten die Codes oder die Kurzwahl.
Das Ausschalten der Mailbox kann besonders im Ausland sinnvoll sein, da bei einer Weiterleitung zur Mailbox im Nicht-EU-Ausland hohe Roaming-Gebühren anfallen können – sowohl für die Weiterleitung als auch potenziell für die Speicherung/Abfrage.
Das Anrufbeantworter-Symbol
Es gibt ein spezifisches Symbol, das historisch verwendet wurde, um anzuzeigen, dass ein Anrufbeantworter angeschlossen ist. Es ähnelt einem seitenverkehrten Q oder einem Kreis mit einem Strich und hat den Unicode-Codepunkt U+2315 (⌕). Auf Telefongeräten ist oft auch ein Symbol aus zwei verbundenen Kreisen (symbolische Darstellung von Tonbandspulen) zu sehen. Dieses Symbol war bis in die 1980er Jahre verbreitet, einer Zeit, als Anrufbeantworter noch eine Ausnahme waren und Telefonverbindungen pro Minute abgerechnet wurden (keine Flatrates). Es erlaubte dem Anrufer zu entscheiden, ob er die Kosten für eine Verbindung riskieren wollte, die nur zu einem Anrufbeantworter führte. Dies war besonders relevant, wenn man beispielsweise nur wenig Kleingeld in einer Telefonzelle hatte.
GEMA und Anrufbeantworter
Ein weniger bekannter Aspekt betrifft die Verwendung von Musik. Die Einspielung von GEMA-pflichtiger Musik auf Anrufbeantwortern (als Untermalung der Ansage) oder in Warteschleifen ist anmeldepflichtig und kann Gebühren verursachen. Viele kleine Unternehmen sind sich dessen nicht bewusst. Um dies zu vermeiden, sollte GEMA-freie Musik verwendet werden. Die bei der Auslieferung auf Anrufbeantwortern oder Telefonanlagen gespeicherte Wartemusik ist in der Regel GEMA-frei.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wann wurden Anrufbeantworter erfunden?
Der genaue Zeitpunkt der Erfindung ist aus den uns vorliegenden Informationen nicht ersichtlich. Es gibt jedoch Hinweise auf frühe Entwicklungen wie den Ipsophoon in den 1940er Jahren. Die weite Verbreitung als separate Geräte begann später, und die Integration in Telefone wurde in den 1990er Jahren üblich.

Ist ein Anrufbeantworter sinnvoll?
Ja, ein Anrufbeantworter ist sinnvoll, besonders wenn Sie viele Anrufe erhalten, nicht immer sofort erreichbar sind oder wichtige Nachrichten nicht verpassen möchten. Er dient als verlässlicher Assistent.
Warum geht der Anrufbeantworter an?
Der Anrufbeantworter (oder die Mailbox) geht an, weil Ihr Telefonanbieter die Rufumleitung zu Ihrer Mailbox aktiviert hat. Dies geschieht unter Bedingungen wie "keine Antwort", "besetzt" oder "nicht erreichbar", die Sie in den Einstellungen festlegen können. Die Aktivierung erfolgt netzseitig basierend auf diesen Bedingungen.
Wie kann man den Anrufbeantworter ausschalten?
Die einfachste Methode, die Mailbox (alle bedingten Rufumleitungen) auszuschalten, ist die Eingabe des Steuercodes ##002#
und das Drücken der grünen Hörertaste. Alternativ können Sie Ihre Mailbox per Kurzwahl anrufen und sie über das Sprachmenü deaktivieren. Bei Samsung-Smartphones gibt es oft auch eine Option direkt im Telefon-Menü unter den Rufumleitungseinstellungen.
Wie kann man die Mailbox wieder einschalten?
Um die Mailbox wieder einzuschalten, gibt es spezifische Codes, die je nach Netzbetreiber variieren können (z. B. **62*3311#
für Telekom). Sie können die Mailbox auch über das Sprachmenü nach Anwahl der Kurzwahl wieder aktivieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Anrufbeantworter eine lange Entwicklung hinter sich hat und sich von einem einfachen Aufzeichnungsgerät zu einem integrierten Bestandteil moderner Kommunikationssysteme entwickelt hat. Ob lokal oder netzseitig, er bleibt ein nützliches Werkzeug, um erreichbar zu bleiben, auch wenn man gerade nicht am Telefon ist.
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