Für viele Fotografen, insbesondere auf Reisen oder im Alltag, ist das Gewicht der Kamera ein entscheidender Faktor. Die Suche nach der leichtesten Kamera mit wechselbaren Objektiven führt oft zu interessanten Entdeckungen und zeigt, wie sich der Markt im Laufe der Zeit verändert hat. Während Smartphones immer leistungsfähiger und teils auch schwerer werden, bieten spezielle Digitalkameras immer noch Vorteile, doch die leichtesten Modelle sind oft nicht mehr neu erhältlich.
Warum geringes Gewicht bei Kameras zählt
Eine leichte Kamera bedeutet mehr Komfort. Sie lässt sich einfacher überallhin mitnehmen, ermüdet weniger bei längeren Aufnahmen und ist ideal für Reisen oder spontane Schnappschüsse. Die Portabilität ist für viele Nutzer, die nicht auf die Bildqualität einer Kamera mit Wechselobjektiven verzichten möchten, ein Hauptargument.
Das Dilemma: Gewicht und Ausstattung
Bestimmte Funktionen und Bauteile fügen einer Kamera unweigerlich Gewicht hinzu. Dazu gehören zum Beispiel ein elektronischer Sucher (EVF), eine integrierte Bildstabilisierung (IBIS) oder eine wetterfeste Abdichtung. Um eine Kamera extrem leicht zu bauen, müssen Hersteller oft Kompromisse eingehen und auf einige dieser Features verzichten.
Die leichtesten Kameras: Ein Rückblick und Ausblick
Historisch betrachtet gab es einige bemerkenswert leichte Kamerasysteme mit Wechselobjektiven. Viele der allerleichtesten Modelle, die jemals auf den Markt kamen, werden heute nicht mehr produziert. Dies liegt zum großen Teil am Vormarsch der Smartphones, deren Kameras in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht haben und oft ausreichen, um die Bedürfnisse der Zielgruppe ultraleichter Kameras abzudecken. Interessanterweise übertreffen einige aktuelle High-End-Smartphones wie das iPhone 15 Pro Max (221 g) oder das Galaxy S24 Ultra (233 g) sogar das Gewicht mancher historisch leichterer Kameras.
Aktuell erhältliche Leichtgewichte
Auch wenn viele historische Modelle eingestellt wurden, gibt es immer noch sehr leichte Kameras mit Wechselobjektiven auf dem Markt. Zu den leichtesten aktuell produzierten spiegellosen Kameras zählen die Olympus E-P7 mit nur 337 g und die Sony ZV-E10 mit 343 g (jeweils inklusive Akku und Speicherkarte). Wenn ein elektronischer Sucher (EVF) gewünscht ist, sind die leichtesten Modelle die Panasonic G100D (346 g) und die Canon R100 (356 g). Diese Kameras beweisen, dass man auch heute noch leicht reisen kann, ohne auf die Flexibilität wechselbarer Objektive verzichten zu müssen.
Ausstattung im Detail: Was fehlt bei Leichtgewichten?
Wie bereits erwähnt, erfordern ultraleichte Kameras oft Abstriche bei der Ausstattung. Funktionen wie eine wetterfeste Abdichtung oder eine integrierte Bildstabilisierung (IBIS) – letztere ist bei der Olympus E-P7 eine bemerkenswerte Ausnahme – fehlen bei den leichtesten Modellen häufig. Da sich der Großteil des spiegellosen Kamerasektors im Wettbewerb mit Smartphones in Richtung anspruchsvollere Nutzer und höherwertige Ausstattung entwickelt hat, findet man Features wie IBIS und Wetterschutz häufiger bei neueren, aber tendenziell auch schwereren Modellen.
Sensorgröße bei den kompaktesten Kameras
Interessanterweise gab es bei den ultraleichten historischen Modellen signifikante Unterschiede bei der Sensorgröße. Kameras wie die Panasonic GM1, Panasonic GM5 und Z CAM E1, die zum Micro Four Thirds System gehören, verfügten über Sensoren, die flächenmäßig fast doppelt so groß waren wie die "1-Zoll"-Sensoren von Samsung oder Nikon. Der Sensor der Pentax Q Serie war sogar fast achtmal kleiner. Die winzige Sensorgröße der Pentax Q ermöglichte es dem Hersteller jedoch, trotz des geringen Gewichts eine integrierte Bildstabilisierung (IBIS) im Gehäuse unterzubringen, was bei größeren Sensoren schwieriger gewesen wäre.
Vergleich: Aktuelle leichteste Kameras
| Modell | System | Gewicht (g) | Elektronischer Sucher (EVF) | Integrierte Bildstabilisierung (IBIS) |
|---|---|---|---|---|
| Olympus E-P7 | Micro Four Thirds | 337 | Nein | Ja |
| Sony ZV-E10 | Sony E (APS-C) | 343 | Nein | Nein |
| Panasonic G100D | Micro Four Thirds | 346 | Ja | Nein |
| Canon R100 | Canon RF (APS-C) | 356 | Ja | Nein |
Häufig gestellte Fragen zu leichten Kameras
Warum sind viele der leichtesten Kameras nicht mehr erhältlich?
Der Hauptgrund ist die starke Konkurrenz durch moderne Smartphones. Diese haben sich in ihren Kamerafunktionen stark verbessert und decken oft den Bedarf an einer einfachen, tragbaren Kamera ab, was die Nachfrage nach den einfachsten und leichtesten dedizierten Kamerasystemen reduziert hat.
Können Smartphones dedizierte Kameras ersetzen?
Für einfache Schnappschüsse und alltägliche Aufnahmen oft ja. Für die Flexibilität wechselbarer Objektive, größere Sensoren (bei vielen Kameramodellen) und spezifische fotografische Anforderungen bieten dedizierte Kameras jedoch weiterhin Vorteile.
Bedeutet geringes Gewicht immer weniger Funktionen?
Oft ja. Um das Gewicht zu minimieren, verzichten Hersteller bei sehr leichten Modellen oft auf gewichtstreibende Features wie integrierte Bildstabilisierung (IBIS), elektronische Sucher (EVF) oder wetterfeste Gehäuse. Es gibt jedoch Ausnahmen, wie die Olympus E-P7 mit IBIS.
Welche Sensorgröße haben die leichtesten Kameras?
Das variiert stark. Historisch gab es sehr kleine Sensoren (Pentax Q) und Micro Four Thirds Sensoren. Aktuelle leichte Modelle wie die Olympus E-P7 und Panasonic G100D nutzen Micro Four Thirds, während die Sony ZV-E10 und Canon R100 größere APS-C Sensoren haben, was zeigt, dass geringes Gewicht mit unterschiedlichen Sensorgrößen erreicht werden kann.
Die Suche nach der leichtesten Kamera ist eine Frage des Kompromisses. Während die Ära der extrem leichten Kameramodelle, die vom Smartphone-Markt verdrängt wurden, weitgehend vorbei ist, gibt es immer noch exzellente, tragbare Optionen. Aktuelle Modelle wie die Olympus E-P7 oder Sony ZV-E10 bieten ein hervorragendes Gleichgewicht zwischen geringem Gewicht und der Flexibilität eines Wechselobjektivsystems, auch wenn man oft auf bestimmte Features verzichten muss. Die Wahl hängt letztlich davon ab, welche Features für den individuellen Fotografen am wichtigsten sind.
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